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Experten raten zur Investition in die Zukunft

Angesichts der angespannten wirtschaftlichen und geopolitischen Lage raten Experten zum Kauf von Aktien bestimmter Sektoren. Ein Überblick.

Den Rekorden an den Börsen und hohen Bewertungen von Unternehmen zum Trotz herrscht, aufgrund der geldpolitischen Entwicklungen des noch jungen Jahres, Verunsicherung. Das Handelsblatt hat deswegen mit drei Fondsmanagern über die bevorzugten Investitionsmöglichkeiten diesen Jahres gesprochen. Besonders Aktien von krisensicheren Unternehmen scheinen ihrer Meinung nach die sichersten Anlagemöglichkeiten zu sein. Relativ stabil bleibt ihrer Ansicht nach auch das Gold. Von Anleihen und Kryptowährungen raten sie hingegen ab. 

Klaus Kaldemorgen, Aktien- und Anleiheprofi bei der DWS Group, zeigt sich wegen der guten Entwicklungen der Aktienmärkte während des Ausbruchs der Omikron Variante überrascht und gibt sich optimistisch in den Erwartungen an den Aktienmarkt. Nahezu alle Aktienindizes beendeten das vergangene Jahr beinahe auf Rekordniveau. Der Dax verzeichnete ein Wachstum um 16%, der STOXX Europe 600 wuchs um 22%, der S&P 500 um 27% und der MSCI All Country World-Index, einschließlich der Dividende, um 28%. Der MSCI USA wuchs sogar samt Dividende um etwa ein Drittel. 

Analysten erwarten für dieses Jahr eine Steigerung des DAX um 17.000 Punkte, also um sieben bis neun Prozent. Kaldemorgen äußert daran jedoch Zweifel. Diese teilt auch der Vermögensverwalter Bert Flossbach. Doch beide halten einen Ertrag mit Aktien im mittleren einstelligen Bereich für 2022 für wahrscheinlich, womit Aktien mehr Erträge als Anleihen abwerfen würden. Sonja Laud, Chef-Anlagestrategin beim Fondsanbieter LGIM, zeigt sich optimistischer und prognostiziert ein Wachstum des DAX um neun Prozent. Für den S&P 500 rechnet sie mit einem siebenprozentigem Wachstum. 

Kaldemorgen hält jedoch für Aktien auch Rücksätze von zehn bis zwanzig Prozent für möglich. Grund dafür seien die Inflation und die derzeitige geopolitische Entwicklung. Vor allem die Zinspolitik der FED birgt ein Risiko für den Aktienmarkt. Doch äußert Flossbach, dass dieses Risiko in Europa eher gering sei. Trotz der Rückschlagrisiken hält Kaldemorgen die Aktien von Tech-Unternehmen aufgrund der innovativen und zukunftsfähigen Produkte für längerfristig attraktiv. 

Die Experten raten hauptsächlich zu preiswerten Aktien von stabil finanzierten Unternehmen mit starken Positionen auf dem Markt, da diese relativ unabhängig von Konjunkturzyklen sind. Für Kaldemorgen handelt es sich dabei um Aktien aus den Sektoren Telekommunikation, Versorgung, Gesundheit und Konsum. Letztere zeichnen sich durch stabile Geschäftsmodelle und verlässlichen Dividenden aus. Für empfehlenswert hält er auch Investitionen in die Infrastruktur, vor allem in eine nachhaltige Wirtschaftspolitik oder in Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die besondere Stärke solcher Unternehmen sei es, dass sie reguliert wären, zuverlässig Erträge generierten und auch von steigenden Inflationsraten profitieren könnten. Für besonders unterschätzt hält er die Sparte der digitalen Gesundheit, also die Entwicklung von Medikamenten und Präventionsmaßnahmen. Verglichen mit der angespannten wirtschaftlichen Situation in den USA hält Kaldemorgen Infrastrukturwerte in Europa für vergleichsweise stabil, dazu zählt er auch Anteile von großen Nahrungsmittel Anbietern.

Laud sieht großes Potenzial in den asiatischen Aktienmärkten, besonders aber in China. Die beiden anderen Experten halten hingegen eine Investition in China für risikoreich, was sie nicht zuletzt mit dem Pandemiegeschehen und dem veränderten Politikstil in der Volksrepublik begründen. Alle drei Experten raten von Anleihen ab, da Verluste drohen, wenn die Kapitalmarktzinsen anziehen. Gold hingegen wird nach Ansicht Flossbachs jedoch attraktiv, nicht zuletzt aufgrund der negativen Realzinsen und der höheren Inflation. Kaldemorgen warnt dagegen vor Kryptowährungen, da die Schwankungen in dieser Branche unkalkulierbar hoch seien.

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