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Elon Musk übernimmt Bloggingdienst Twitter für 44 Milliarden Dollar

Multimilliardär, Unternehmer und Investor Elon Musk hat sein Ziel erreicht: Für 44 Milliarden US-Dollar hat der Tesla-Chef den Onlinedienst Twitter (ISIN: US90184L1026 ; WKN: A1W6XZ) erworben.

Multimilliardär, Unternehmer und Investor Elon Musk hat sein Ziel erreicht: Für 44 Milliarden US-Dollar hat der Tesla-Chef den Onlinedienst Twitter  (ISIN: US90184L1026 ; WKN: A1W6XZ) erworben. Anleger erhalten für jede gehaltene Aktie 54,20 Dollar. Nach der Übernahme soll das Wertpapier von der Börse genommen werden. Strittig war zunächst, ob der Großteil der Anteilseigner dem Verkauf zustimmen würde. Derzeit ist Global Market Intelligence mit 10,8 Prozent der größte Einzelaktionär, gefolgt von Musk mit 9,6 Prozent und der Großbank Morgan Stanley mit 8,5 Prozent. 

Laut der Forbes-Liste ist Elon Musk mit 265 Milliarden Dollar der mit Abstand reichste Mensch der Welt. Jedoch setzt sich sein Vermögen aus den Wertpapieren des Elektroautoherstellers Tesla (ISIN: US88160R1014 ; WKN: A1CX3T) und seiner Weltraumfirma SpaceX (ISIN: IT0004967292 ; WKN: A1W96K) zusammen, weshalb der CEO zu Krediten greifen muss. Zusagen für Kredite im Wert von 25,5 Milliarden Dollar hatte Musk bereits öffentlich verkündet. 

Marktmanipulation

Der Unternehmer hatte bereits am 31. Januar begonnen, Twitter-Aktien zu kaufen. Mitte März waren bereits fünf Prozent der Aktien in seinem Besitz, ohne dass der Großinvestor die US-Börsenaufsicht SEC innerhalb der vorgeschriebenen Frist  benachrichtigte. Nachdem Musk seinen Einstieg publik machte, schoss der Preis der Wertpapiere um 27 Prozent nach oben, wodurch er der Marktmanipulation bezichtigt wurde. 

Meinungsfreiheit

“I hope that even my worst critics remain on Twitter, because that is what free speech means” ...

Elon Musk, Twitter

... twitterte Elon Musk am vergangenen Tag und holt damit zum Gegenschlag aus.  

Selbst bezeichnet sich der Milliardär als „Absolutist der Meinungsfreiheit“. Kritik erntete der Unternehmer, nachdem er ablehnte, den Zugang zu russischen Nachrichtenquellen über sein Satelliten-Netzwerk Starlink zu sperren, selbst wenn diese zu Fake-News oder Propaganda greifen würden. 

Twitter-Chef Parag Agrawal hatte im Jahr 2020 in einem Interview erklärt, dass es nicht Aufgabe von Twitter sei, an die Redefreiheit gebunden zu sein. Seit Jahren fordert die politische Mehrheit eine stärkere Bekämpfung von Onlinemobbing und Hassposting. 

„Unsere Aufgabe ist es, einer gesunden öffentlichen Konversation zu dienen“, sagt Agrawal. Für den zukünftigen Twitter-Betreiber Musk sind derartige aussagen ein Dorn im Auge, sodass er im vergangenen Herbst Agrawal in einer Fotomontage mit Josef Stalin verglichen hat.  

Der Mikrobloggingdienst Twitter drohte Musk zunächst mit der sogenannten “Giftpille”. Diese lässt sich als abwehrendes Vorgehen börsennotierter Unternehmen beschreiben, die eine Übernahme wenig attraktiv oder unmöglich machen möchten. Aktiv plant Twitter,  dass andere Aktionäre Unternehmensanteile günstiger kaufen könnten, insofern Musk mehr als 15 Prozent aufgekauft hat. Diese Maßnahme wurde jedoch nicht umgesetzt. 

Wissenswertes

Seit der Übernahme des Bloggingdienstes ist die Kryptowährung Dogecoin explodiert: Während der Coin gestern Mittag noch bei 0.1240 USDT lag, befindet sich der Preis gegenwärtig bei 0.1640 USDT. Elon Musk gilt als ausgesprochen großer Fan der digitalen Währung und rührte bei Twitter mit einigen Tweets schon häufiger die Werbetrommel. Welche Rolle der Dogecoin in Musks Twitter-Plänen einnimmt, ist bisher unbekannt. 

Der rasante Anstieg der Währung portraitiert gewissermaßen den Einfluss des Milliardärs auf das soziale Netzwerk. Schon im vergangenen Jahr wurde Musk vorgeworfen, mit positiv konnotierten Tweets in Bezug auf den Dogecoin den Markt zu manipulieren. 

Fazit

Viele Analysten befürchten, dass Musk eine Mehrfachbelastung drohe, da Twitter nicht seine Leidenschaft sei. „Er begreift sich selbst als Ingenieur und Designer“, kommentiert Alyssa Altman, Autoexpertin beim Beratungshaus Publicis Sapient. Musk selbst kündigte in einem Posting an, Twitter mit neuen, technischen Innovationen zu versehen. Es wird sich zeigen, inwieweit sich der Bloggingdienst unter der neuen Führung verändern wird und ob sich Kritikpunkte in Bezug auf die Meinungsfreiheit und Marktmanipulation bewahrheiten werden.

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