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Düstere Stimmung an den Aktienmärkten

Es bahnt sich der schlechteste Oktober seit fünf Jahren an den Börsen an. Besonders Bankentitel sind in der Krise. Bei Anlegern sind Aktien derzeit nicht gefragt.

Jamie Dimon, der CEO von JP Morgan Chase, warnte bereits im letzten Jahr, dass die aktuelle Entwicklung zu einem wirtschaftlichen „Tsunami“ führen könnte. Bei den jüngsten Quartalszahlen meinte er mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten: „Dies könnte die gefährlichste Zeit sein, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hat.“

Für Bank-Aktien hat er einen ähnlichen Ausblick. Schon seit Monaten protestieren Bankenchefs gegen die strengeren Kapitalvorschriften, die im Zuge der international vereinbarten Reformen, im Fachjargon “Basel IV” genannt, in Kraft treten sollen. Dimon meinte, er selbst wäre kein großer Käufer von Bankaktien. Er meint, dass derartige Aktien sich bestenfalls so wie der breite Markt entwickeln würden. 

Nun will Dimon Akten von JP Morgan (WKN: 850628 ; ISIN: US46625H1005) verkaufen. Im kommenden Jahr will der am längsten amtierende CEO einer US-Großbank eine Million Papiere auf den Markt bringen, was knapp 12% seiner Holdings entspricht. Der 67-Jährige will sich damit „finanziell diversifizieren“, wie es in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht heißt. Zugleich habe es steuerliche Gründe. Allerdings gehe er „weiterhin davon aus, dass die Bank sehr starke Zukunftsaussichten hat.“

Investoren waren nicht überzeugt und die Aktie gab um 3,6 Prozent nach. Generell sind sie Banken gegenüber skeptisch, was mehrere Gründe hat. Zum einen sind nahezu alle Banken von den neuen Kapitalvorschriften belastet. 

Die Bank of America (WKN: 858388 ; ISIN: US0605051046) verfügt über ein besonders großes Portfolio an Anleihen mit langer Laufzeit. Die zuletzt gestiegenen Renditen sorgten für große Buchverluste, was Anleger verunsichert, weshalb der Kurs um ein Viertel eingebrochen ist. Morgan Stanley (WKN: A1H6XK ; ISIN: LU0552385295) verschreckte Anleger mit schlechten Ergebnissen im Investmentbanking. Der Kurs hat seit Jahresbeginn 18% verloren. JPMorgan hält den Kurs auf dem Niveau vom Jahresbeginn.

Auch bei Regionalbanken ist die Stimmung schlecht. Obwohl sich die Einlagen wieder stabilisiert haben, liegt der “KBW-Index” der Regionalbanken auf dem Niveau vom Mai, als die Krise der Regionalbanken ihren Höhepunkt hatte. 

Seit Freitag ist ferner der “S&P 500” in einer Korrekturphase. Seit dem letzten Hoch hat er zehn Prozent an Wert verloren. Auch der “Nasdaq 100” ist in einer Korrekturphase. Man erwartet den schlechtesten Oktober seit fünf Jahren. Bei Anlegern sind Aktien derzeit nicht gefragt. 

Für konträre Investoren ist das aber ein gutes Zeichen. Sollten die Märkte wieder umschlagen, hätten Käufer ihrer Ansicht nach die Möglichkeit, wieder nachzukaufen. Callie Cox vom Broker eToro geht davon aus, dass das die schlimmste Phase vorüber ist: „Wenn die Anleger auf das Schlimmste gefasst sind, ist es weniger wahrscheinlich, dass sie auf einmal verkaufen, wenn schlechte Schlagzeilen auftauchen.“

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