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Die Top-Positionen der Fondsmanager

Auf welche Aktien die deutschen Profi-Anleger, trotz der angespannten Börsensituation, setzen.

Wer in Fonds investiert, hat die Wahl zwischen zwei Strategien. Manche glauben an Indexfonds, da diese mit dem Markt gehen und damit zwar teilweise große Schwankungen aushalten müssen, dabei allerdings öfter belohnt werden als jene, die gegen den Markt wetten. Die andere Strategie fußt auf dem Vertrauen, dass professionelle Fondsmanager die Schwankungen am Markt mit den richtigen Aktien glätten und damit höhere Gewinne als der Index erzielen können. Ein Blick in Portfolios von Investmentprofis beider Schulen erlaubt hingegen grundsätzliche Rückschlüsse darüber, welche Aktien derzeit attraktiv sind. 

Betrachtet werden die jeweils drei größten Aktienpositionen beliebter deutscher Fonds. Es ist wenig überraschend, dass viele deutsche “Klassiker” unter diesen zu finden sind, da Anleger gerne auf bekannte Produkte setzen. Auch das Portfolio von Berkshire Hathaway (WKN: 854075 ; ISIN: US0846701086) kann begutachtet werden, wenngleich es sich nicht um einen Fonds, sondern um eine Einzelaktie handelt. Da Warren Buffett seine Holding aber wie einen Fonds führt, kann sich ein Blick in sein Portfolio lohnen. 

Bei den Lieblingsaktien der Profiinvestoren gibt es mehrere Überschneidungen, wie etwa Microsoft (WKN: 870747 ; ISIN: US5949181045), Schlumberger (WKN: 853390 ; ISIN: AN8068571086) und die Deutsche Telekom (WKN: 555750 ; ISIN: DE0005557508), die in zwei, oder Apple (WKN: 865985 ; ISIN: US0378331005), die in drei Fonds vertreten sind. Auch beliebt sind Amazon (WKN: 906866 ; ISIN: US0231351067) und Alphabet (WKN: A14Y6F ; ISIN: US02079K3059). 

Big Tech ist im Portfolio des Fonds Uniglobal bleibt. Manager Christoph Niesel legt USA-lastig an. Die zehn größten Positionen stammen aus den Vereinigten Staaten. In den Top drei sind es Amazon, Apple und Microsoft

Andre Köttner, der den DWS Vermögensbildungsfonds I leitet, hat eine ähnliche Top drei Liste. Nur, dass die Spitze bei ihm von Alphabet ersetzt wird. Mit Google hat Alphabet beinahe ein Suchmaschinen-Monopol. Allerdings ist die Konzernsparte Youtube durch TikTok in Konkurrenz geraten. Axelle Pinon, Mitglied des Investment Komitees bei Carmignac, ist entsprechend skeptisch, ob die Wachstumsgeschichte amerikanischer Tech-Konzerne, allen voran von Alphabet, anhält. 

Amazon, Apple, Microsoft, Alphabet und Meta (WKN: A1JWVX ; ISIN: US30303M1027) haben in den letzten Jahren ihren Börsenwert stark gesteigert und sind zusammen mittlerweile so viel Wert wie das addierte BIP von Deutschland und Frankreich. Für Niesel sind vor allem Apple und Microsoft gut geführte und profitable Unternehmen. Auch der sonst Big-Tech-kritische Warren Buffett ist begeistert von Apple. Bei Berkshire Hathaway nimmt die Aktie eine führende Position ein. Vor allem die Marktentreue von Kunden findet Buffet überzeugend für ein Investment. 

Auch Microsoft ist ähnlich aufgestellt. Neben der beherrschenden Position im Softwaremarkt erweitert das Unternehmen auch das Angebot in der Cloud-Datenspeicherung. Auch Amazon generiert in dieser Sparte mittlerweile die größten Umsätze. 

Anders als die US-Tech Konzerne ist die Deutsche Telekom ein klassischer Dividendentitel, bei dem weniger Kursgewinne, sondern die Ausschüttungen entscheidend sind. Bei Jens Erhards Fmm Fonds und Klaus Kaldemorgen Concept Fonds rangiert der Titel unter den Top drei. Die Dividendenrendite liegt 2023 bei etwa 3,5%. Das KGV ist mit 13 recht niedrig. 

Auch Mercedes Benz (WKN: 710000 ; ISIN: DE0007100000) zahlt eine attraktive Dividende aus. Nach der Abspaltung des Lkw-Geschäfts konzentriert sich der Autohersteller wieder auf Luxusautos, wo die Margen höher sind und Käufer weniger zurückhaltend als im Massengeschäft reagieren. Mit einem KGV von 5 sind die Stuttgarter aber niedrig bewertet. Bei Bernd Flossbach rangiert Mercedes unter den Top drei Aktien. 

Auch Hermes (WKN: 886670 ; ISIN: FR0000052292) hat derzeit eine Preissetzungsmacht, das KGV ist aber nahezu siebenmal höher als bei Mercedes. Seit 2010 gehört die Aktie ins Portfolio von Carmignac Patrimoine. 

Schlumberger gehört in zwei Fonds zu den Toppositionen. Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen. In Zeiten der Unsicherheit durch den Krieg inder Ukraine profitiert das britisch-niederländische Unternehmen. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs der Aktie fast verdoppelt. Für David Older von Carmignac Patrimoine ist vor allem die Modernisierung des Unternehmens attraktiv. Allerdings fürchtet er einen Kursverlust bei sinkenden Ölpreisen. Aufgrund regelmäßiger Dividendenausschüttungen ist die Aktie auch im DWS Top Dividende vertreten. Nach 2022 ist sogar mit steigenden Dividenden zu rechnen. Ähnlich verhält es sich bei Eon (WKN: ENAG99 ; ISIN: DE000ENAG999) und Chevron (WKN: 852552 ; ISIN: US1667641005). 

Für die Finanzbranche sind die derzeit steigenden Zinsen verheißungsvoll. Hendrik Leber von Acatis Datini Value Flex hat sich deswegen Unicredit (WKN: A2DJV6 ; ISIN: IT0005239360) ins Portfolio geholt. Schon vor 15 Jahren hat die italienische Bank die Hypo Vereinsbank übernommen und zeigt nun Interesse an der Commerzbank (WKN: CBK100 ; ISIN: DE000CBK1001). Unicredit profitiert derzeit eindeutig von der Zinswende. 

Auch Goldman Sachs (WKN: 920332 ; ISIN: US38141G1040) zählt zu den Top-Positionen von Leber. Buffet vertraut auf die Bank of America (WKN: 858388 ; ISIN: US0605051046), die stark im US-Geschäft ist und dort stetig Gewinne einbringt. 

Im Versicherungsgeschäft bevorzugt Kaldemorgen die Axa (WKN: 855705 ; ISIN: FR0000120628) gegenüber der Allianz (WKN: 840400 ; ISIN: DE0008404005), da der französische Versicherer weltweit stabil agiert und von den steigenden Zinsen profitiert.

Auch Hersteller von Nahrungsmitteln und Vorprodukten sind aufgrund der Stabilität gefragt. Ehrhardt hat deswegen General Mills (WKN: 853862 ; ISIN: US3703341046) in den Top drei. In Thomas Schüsslers Top-Dividende findet sich der Nahrungsergänzungshersteller Nutrien (WKN: A2DWB8 ; ISIN: CA67077M1086) und Flossbach zeigt sich offen gegenüber Nestle (WKN: A0Q4DC ; ISIN: CH0038863350). Seit 2001 sind bei den Schweizern die Ausschütten stetig gestiegen. 

Weiterhin sind Pharma und Biotech Aktien gefragt. In den Top drei Positionen sind deswegen immer wieder Biontech (WKN: A2PSR2 ; ISIN: US09075V1026), Johnson & Johnson (WKN: 853260 ; ISIN: US4781601046), Eli Lilly (WKN: 858560 ; ISIN: US5324571083) , Novo Nordisk (WKN: A1XA8R ; ISIN: DK0060534915)  und Icon zu finden. Die Gesundheitsfirmen sind insgesamt  die größte Gruppe von professionellen Investoren. 

Gemessen am Börsenwert ist ASML (WKN: A1J4U4 ; ISIN: NL0010273215) eines der größten europäischen Unternehmen, das dennoch weitgehend unbekannt ist. Das Unternehmen baut Anlagen, in denen Computerchips und Halbleiter hergestellt werden. Die Niederländer gelten im Comgest Growth Europe als Top-Position. Die zweite große Position des Fonds ist das Unternehmen Capgemini (WKN: 869858 ; ISIN: FR0000125338), das Staaten und Unternehmen zu Digitalsierungsprozessen berät. 

Bernd Flossbach investiert auch direkt in Berkshire Hathaway. Die Aktie zeichnet sich durch Stabilität aus. Aufgrund der breiten US-Engagements kann die Aktie als Wette auf die amerikanische Wirtschaft interpretiert werden. 

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