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Die erste Börsenwoche des neuen Jahres geht zu Ende

Warum es an der deutschen Börse derzeit gut aussieht, welche Sorgen heimische Unternehmen plagen und vor welchen Problemen das internationale Marktgeschehen steht.

Während an der Wall Street Zinssorgen die Stimmung trüben und der Dow-Jones seit Jahresbeginn 0,7 Prozentpunkte eingebüßt hat, können sich die Anleger in Frankfurt über ein Plus seit Jahresbeginn um 3,7% freuen. Dass sich der Dax von der US-Börse abkoppelt, wie IG-Analyst Christian Henke meint, ist unüblich. Dabei überzeugt der deutsche Leitindex aber mit relativer Stärke. Am Wochenschluss rutschte der deutsche Leitindex nach einer positiven XETRA-Eröffnung leicht ins Minus und notierte bei 14.420 Punkten. 

Seitens der Konjunktur werden aber Sorgen laut. Im November hat die deutsche Industrie rund 5,3% weniger neue Aufträge erhalten als im Oktober. Wenngleich sich damit die “Talfahrt der Auftragseingänge” noch verstärkt habe, wie Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen meint, schlage sich dies, aufgrund der in den vergangenen zwei Jahren aufgebauten großen Auftragsbestände, wenig spürbar auf die Produktion durch. Die Umsätze, die eng mit der Produktion verbunden sind, sind im November sogar um 2,1% gestiegen. 

Negativvorgaben für den Dax kommen derzeit von der Wall Street. Dort standen die Kurse techlastiger und damit zinssensitiver Papiere zuletzt unter Druck. Neue robuste Arbeitsmarktdaten, die von von der privaten Agentur ADP veröffentlicht wurden, schürten gestern erneute Zinssorgen. Der Dow-Jones fiel um einen Prozent auf  32.930 Punkte, der Nasdaq um 1,5% und schloss bei 10.305 Punkten und der S&P 500 gab 1,2% auf 3808 Punkte nach. Die heute offiziell veröffentlichten Arbeitsmarktdaten dürften nun eine realistische Einschätzung über die künftige Zinspolitik der FED ermöglichen. 

Die Börse in Tokio profitierte von einer Schwächung des Yen. Der Tokioter Leitindex Nikkei legte um 0,6% auf 25.974 Punkte zu. Der Topix-Index legte 0,4 Prozent zu. An den chinesischen Börsen herrscht hingegen eine vorsichtige Stimmung. In Shanghai verblieb die Börse bei etwa 3159 Punkten. Der Hongkonger Leitindex verlor 0,2%. 

Der Dollar-Index befindet sich weiterhin auf einem Drei-Monats-Hoch. Auftrieb bekommt diese Stärkung von den Zinsspekulationen. Der Euro gibt währenddessen auf 1,0508 Dollar nach. 

Zum Wochenschluss sind die Ölpreise leicht gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent lag am Freitagmorgen bei einem Preis von 79,30 US-Dollar und damit 61 Cent mehr als am Vortag. Das Barrel der US-Sorte WTI stieg im Preis um 58 Cent auf 74,25 US-Dollar. Damit konnte der Ölpreis die Verluste der ersten Handelstage des Jahres wieder auffangen. 

In Deutschland rückt die Deutsche Börse in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin bemängelt Schwachstellen bei den Deutsche-Börse-Töchtern (Deutsche Börse: WKN: 581005 ; ISIN: DE0005810055) Clearstream Banking AG , Clearstream Holding AG und Eurex Clearing AG.

Am gestrigen Abend hat Mercedes-Benz (WKN: 710000 ; ISIN: DE0007100000) ein eigenes E-Ladenetzwerk von weltweit 10.000 Ladepunkten bis zum Ende des Jahrzehnts angekündigt. Dafür investieren die Stuttgarter einen einstelligen Milliardenbetrag. Mercedes-Chef Ola Källenius meint dazu: “Wir wollen nicht zusehen und abwarten, bis es gebaut ist. Daher errichten wir selbst ein globales Schnellladenetzwerk”.

Chipmangel und Lieferkettenprobleme drückten 2022 das US-Geschäft von Volkswagen (WKN: 766403 ; ISIN: DE0007664039). Gegenüber dem Vorjahr ging der Absatz um 19,7 Prozent auf 301.069 Neuwagen zurück. Die Verkäufe brachen im vierten Quartal um 20,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 22.303 Autos ein. 

Die Deutsche Post (WKN: 555200 ; ISIN: DE0005552004) steht vor neuen Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Im Namen der 160.000 Post-Beschäftigten fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 15%. Eine derartige Lohnerhöhung hatte die Post bereits abgewiesen. 

Rheinmetall (WKN: 703000 ; ISIN: DE0007030009) konnte von der Entscheidung der Bundesregierung, Panzer des Typs “Marder” in die Ukraine zu liefern, profitieren. Am Morgen stiegen die Aktien auf 208 EUR. 

In China hat Tesla (WKN: A1CX3T ; ISIN: US88160R1014) nach Verkehrsproblemen die Preise erneut gesenkt. Die Preise für das Model 3 und das Model Y wurden von den Amerikanern um 10% gesenkt. Schon im Herbst war eine Preissenkung vorangegangen. Vor allem die chinesische Konkurrenz macht dem Unternehmen zu schaffen. 

WhatsApp wird zukünftig auch für Nutzer in Ländern mit Internet-Sperren verfügbar bleiben. Die Meta-Tochter (Meta: WKN: A1JWVX ; ISIN: US30303M1027) führt nun Proxy-Server ein, um regionale Sperren zu umgehen. Diese Funktion soll mit dem neuesten Update verfügbar sein. 

Samsung Electronics (WKN: 888322 ; ISIN: KR7005930003) leidet unter einer schwächelnden Nachfrage. Nach vorläufigen Berechnungen sei das operative Ergebnis im letzten Quartal um 69 Prozent auf 4,3 Billionen Won, umgerechnet 3,2 Milliarden Euro, eingebrochen. Das ist der niedrigste Wert des weltgrößten Smartphone- und Speicherchipherstellers seit acht Jahren. 

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