DAX fällt erneut
Investoren zeigen sich besorgt
DAX
Am vergangenen Freitag konnte der DAX kurzzeitig die 13.000 Punkte Marke knacken. Innerhalb von 1 ½ Stunden konnte der bedeutendste deutsche Aktienindex 0,95 Prozent zulegen und die 13.015,23 erreichen. Die Kehrtwende folgte prompt: Zum Beginn der neuen Handelswoche gab der Leitindex um 230 Punkte nach und folgt seitdem weiter dem Abwärtstrend. Seit dem Handelsschluss am vergangenen Freitag gingen knapp zwei Prozent verloren.
Eine wichtige Resistenzmarke liegt bei 12.390 Punkten, dem bisherigen Jahrestief. Kurze Sprünge über die 13.000 Punkte können Analysten zufolge keinen Trendwechsel bewirken. Um den Abwärtstrend zu beenden, müsste der DAX über die 13.300er Marke klettern.
Derivatehandel
Betrachtet man den Derivatehandel, so weist dieser eine außergewöhnliche Entwicklung auf: In den seltensten Fällen gingen die Daten von Privatanlegern und institutionellen Anlegern so weit auseinander wie derzeit. Beispielsweise spekulieren viele Privatanleger an der Stuttgarter Börse “Euwax” darauf, dass eine Trendwende bevorstehen könnte. An der Frankfurter Terminbörse “Eurex” haben sich Profi-Investoren massenhaft mit Short-Positionen eingedeckt, die auf sinkende Werte wetten.
China
Die Aktienkurse in der Volksrepublik China werden nach wie vor von der Corona-Pandemie belastet: Die Angst vor weiteren Massenlockdowns belasten die Wirtschaft immens. Staatspräsident Xi Jinping vertritt eine Null-Covid-Strategie, die ganze Städte in Lockdowns versetzen kann. Zudem ist die Reisefreiheit eingeschränkt und die notwendigen Pässe werden eingezogen.
Energiekrise
Die Gefahr einer Energiekrise bleibt: Für Wartungsarbeiten an der Nord-Stream-1-Pipeline wird eine Gasturbine benötigt, die sich derzeit noch, aufgrund der Russland-Sanktionen, in Kanada befindet. Russland macht die europäischen Sanktionen dafür verantwortlich, dass die Gaslieferungen um rund 40 Prozent des Normalvolumens abgesenkt wurden.
Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann schreibt dazu: “[jetzt] dämmert [es] so langsam dem letzten Russland-Gläubigen hierzulande, dass die russische Seite mit technischen und juristischen Storys die Gefahr einer Energiekrise in Europa aufrechterhalten will”. Infolgedessen bleibt die Gefahr einer Energiekrise weiterhin bestehen. Einige Experten erwarten Verzögerungen der Wartungsarbeiten oder zwischenzeitliche Gaslieferstopps seitens Russlands, um ein strategisch wichtiges Druckmittel im Ukrainekrieg zu erhalten.
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