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Angespannte Stimmung bei den Anlegern sorgt für geringes Handelsvolumen

Wie sich der Ausverkauf der Lieblingsaktien und die wirtschaftspolitischen Umstände auf das Investitionsverhalten von Anlegern auswirken.

“Positive Entwicklungen oder allein schon das Ausbleiben weiterer Negativmeldungen könnten für steigende Kurse sorgen”. Diese Aussage des Sentimentexperten Stephan Heibel beschreibt adäquat die derzeitige Situation auf dem Deutschen Aktienmarkt. Nach einem turbulentem ersten Quartal dieses Jahres sei der Nährboden für eine expansive Phase gelegt, insofern weitere Negativschlagzeilen ausbleiben. Trotz des immer noch andauernden Ukraine-Krieges, hat sich allein der DAX seit seinem Tief vom 07. März um über 13 Prozent erholt.

Dennoch ist die Stimmung unter privaten Anlegern nach wie vor angespannt. Das Anlegersentiment notiert einen Wert von minus 3,6 und knackt somit fast die Marke, die extreme Niedergeschlagenheit anzeigt. Begründen lässt sich dies mit dem Ausverkauf vieler begehrter Wertpapiere bei privaten Investoren. Die Verunsicherung spiegelt sich im geringem Handelsvolumen wieder: Während in den letzten drei Monaten über 100 Millionen Wertpapiere pro Tag gehandelt wurden, waren es in der vergangenen Handelswoche durchschnittlich 53 Millionen. Allerdings deutet alles darauf hin, dass der Markt seinen Boden erreicht hat und Anleger scheinbar die prekären, politischen Verhältnisse in ihrem Portfolio berücksichtigt haben. 

Die schlechte Gesamtstimmung zeigt sich auch in weiteren Indikatoren: 

Die Selbstgefällig misst, inwieweit Investoren zufrieden mit ihren Entscheidungen sind. Der Wert ist in der dritten Woche in Folge gefallen und befindet sich nun bei minus 2,5. Für fast 50 Prozent der Umfrageteilnehmer wurden die Erwartungen in der vergangenen Woche kaum oder gar nicht erfüllt.   

Auch der Zukunftsoptimismus oder das Euwax-Sentiment der stuttgarter Börse befinden sich im Minus. Dieser Pessimismus wird durch die geringe Investitionsbereitschaft mit einem Wert von 0,6 repräsentiert. Jedoch beweisen die US-Aktienmärkte, dass sich das Bulle- Bär-Verhältnis ändern kann. Ende Februar, zu Beginn des russischen Angriffskrieges, ist die Investitionsquote auf historisch niedrige 30 Prozent gefallen. Nun steigt sie sukzessiv an und befindet sich momentan bei 83 Prozent. Auch wenn fallende Kurse in den US-amerikanischen Börsen erwartet werden, so lässt sich abschließend feststellen, dass sich Märkte und Indizes trotz negativer Stimmungsindikatoren wieder erholen können. 

(Quelle: Handelsblatt vom 19.04.2022)

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