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Deutsche Start-ups im Visier ausländischer Investoren

Warum junge Unternehmen akquiriert werden und welche Risiken der Aufkauf mit sich bringt

Die Zahl der Deals befindet sich auf Rekordhöhe. Käufer aus dem Ausland haben das Potenzial junger deutscher Unternehmen längst erkannt. Gleichzeitig eröffnen die sinkenden Bewertungen auf dem M&A-Markt zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten. 

Käufe deutscher Start-ups auf Rekordhöhe

Im vergangenen Handelsjahr wurden laut einer Studie der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) über den M&A-Markt über 200 Start-ups in Deutschland aufgekauft. 2021 wurden im Vergleich nur 171 Unternehmen übernommen. Insgesamt wurden zwei Drittel aller Deals von ausländischen Investoren getätigt, eine Rekordsumme, die auch Gefahren mit sich bringt. 

Exkurs: M&A ist die englischsprachige Abkürzung für Mergers and Acquisitions, was so viel wie Fusionen und Übernahmen bedeutet. Man spricht von einer M&A-Transaktion oder von einem M&A-Deal, wenn ein Zusammenschluss zweier oder mehrerer Unternehmen gelingt oder ein kleineres Unternehmen von einem größeren übernommen wird. 

Warum investieren Unternehmen in Start-ups? 

Grundsätzlich steht bei jedem Konzern das wirtschaftliche Wachstum im Vordergrund. Dieser Weg der Investition wird in der Regel dann gewählt, wenn das Unternehmen die erhofften Wachstumsraten nicht aus eigener Kraft erzielen kann. Auch können solche Zukäufe das unternehmenseigene Produkt- und Technologieportfolio erweitern. Dadurch wird das Angebot erweitert und diversifiziert. Auch gelingt es so, einen möglichen “Nischenstatus” abzulegen. 

Die Akquisition eines Unternehmens kann zudem strategische Motive aufweisen. Besonders im Konkurrenzkampf werden Firmen gekauft, um sich einen Vorteil zu sichern und um die eigene Marktposition zu sichern. Start-ups zeichnen sich meist durch eine innovative Idee aus. Allerdings haben sich diese jungen Unternehmen oftmals noch nicht am Markt etabliert und verfügen nur über ein geringes Startkapital, wodurch sie sich auf dem M&A-Markt durchaus eignen. 

Bedroht der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank den M&A-Markt? 

Es ist der vermutlich größte Bankencrash seit der Finanzkrise 2008. Die US-Behörden beschlagnahmten Einlagen in Milliardenhöhe und überwiesen diese an eine neu gegründete Bank. Der öffentliche Einlagensicherungsfonds FDIC teilte mit, dass die Bank über Vermögen in Höhe von 209 Milliarden Dollar und Einlagen in Höhe von 175,4 Milliarden Dollar verfügt habe. Innerhalb eines Werktags wurde das Vermögen der Bank beschlagnahmt. Das Kreditinstitut gilt als einer der größten Finanziers von Start-ups, die nun unter Druck geraten. 

Thomas Prüver, Partner bei Ernst & Young, erklärt: „Die Start-ups mit ihrem hohen Finanzierungsbedarf könnten womöglich stärker von diesen Herausforderungen betroffen sein als andere Unternehmen.“ Der Experte sehe jedoch keine kurzfristigen Auswirkungen auf den Start-up-Markt. 

Verliert Deutschland sein Innovationspotenzial? 

Obwohl das Börsenjahr 2022 vom Ukraine-Krieg, der Inflation und der Leitzinserhöhung erheblich geprägt war, stieg die Anzahl der Übernahmen auf ein Rekordhoch. Dies zeige, “wie wettbewerbsfähig hiesige Start-ups und ihre Ideen und Geschäftsmodelle im internationalen Vergleich sind“, so Prüver. 

Besonders hoch war das Interesse an Unternehmen, die digitale Lösungen erarbeiten und anbieten. Ein Drittel aller M&A-Transaktionen fanden im Bereich Software und Analytics statt. Dieser Trend sei jedoch gleichzeitig auch ein Alarmsignal für die Politik, da durch die Akquisitionen viel Innovationspotenzial aus Deutschland fließe. 

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