Zum Inhalt springen
MarketWorld
MarketWorld

Deutsche Industrie stabilisiert sich

Die Auftragslage hat sich den zweiten Monat in Folge, wenn auch leicht, verbessert.

Nach vielen Krisen scheint sich die deutsche Industrie zu stabilisieren. Im September wuchsen die Aufträge den zweiten Monat in Folge. Im Vergleich zum August aber nur um 0,2 Prozent. Laut dem statistischen Bundesamt ist das vor allem Großaufträgen und der gestiegenen Nachfrage aus dem Ausland geschuldet. Zuvor hatten Ökonomen mit einem Rückgang um ein Prozent gerechnet.

Im August wurde das Wachstum allerdings im Nachgang nach unten korrigiert - von 3,9 Prozent auf nur noch 1,9 Prozent. „Die ungewöhnlich hohe Revision im August 2023 ist auf fehlerhaft gemeldete Daten im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen“, erklärten Statistiker im Interview mit Reuters.

Deshalb rufen die Ökonomen keine Trendwende aus. „Nach den starken Rückgängen bis zum Frühjahr zeichnet sich nun lediglich eine Stabilisierung ab“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Die Industrieproduktion sollte in den kommenden Monaten tendenziell fallen.“

Der Dreimonatsvergleich signalisiert selbiges, da der Auftragseingang von Juli bis September um 3,9 Prozent niedriger ist als im vorangegangenen Quartal. Noch immer belasten Zinsen und hohe energiepreise die Nachfrage. 

Deswegen droht eine neue Rezession. Experten rechnen im vierten Quartal mit einem Minus. „Die Lager müssen noch stärker geräumt werden, die Preise vieler industrieller Vorprodukte müssen noch günstiger werden und die Zinsen wieder fallen, ehe ein neuer Aufschwung einsetzt, der sich dann auch in nachhaltig steigenden Auftragsbüchern niederschlägt“, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

Inlandsbestellungen sanken um 5,9% im Vergleich zum Vormonat. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) liegen sie auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2020. „Wegen großer Unsicherheiten, hoher Kosten und wachsender bürokratischer Lasten, halten sich die Unternehmen hierzulande mit der Nachfrage nach Industriegütern zurück“, sagte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. „Die Investitionen laufen auf Sparflamme.“ Dagegen wuchs die Auslandsnachfrage um 4,2 Prozent.

Die Bestellungen entwickeln sich in verschiedenen Branchen unterschiedlich. Während der Maschinenbau wie die Hersteller von Metallerzeugnissen im September ein Plus von 8,5% verzeichneten, erlebte die Metallerzeugung und -bearbeitung soar ein Plus von 8,7 Prozent.

„Einen stark negativen Einfluss hatte hingegen der Rückgang der Auftragseingänge im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“, hieß es. In dieser Branche gab es einen Einbruch von 12,5 Prozent, allerdings folgt dieser auf einen kräftigen Zuwachs von 19,9 Prozent im August. Die Autoindustrie erlebt einen Rückgang von 2,5 Prozent, der sonstige Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, etc.) verzeichnet ein Minus von 9,7 Prozent. Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe fiel um 1,6%. 

Beliebte Artikel

A0B733

Rohstoffe

Energieträger Wasserstoff

Stehen die nachhaltigen Brennstoffzellen vor einem Börsen-Boom? Warum führende Unternehmen kurz vor einer Renaissance stehen könnten.

Allgemeiner Risikohinweis

Die Daten, Mitteilungen und sonstigen Angaben, die auf dem Portal zu finden sind, dienen ausschließlich Informationszwecken. Alle Informationen und Daten stammen aus Quellen, die zum Zeitpunkt ihrer Erstellung nach presserechtlichen Gesichtspunkten als zuverlässig wahrgenommen wurden. Für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung oder Garantie übernommen.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die auf Market World angebotenen Informationen und Nachrichten sind zu keinem Zeitpunkt als auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatungen anzusehen. Die maßgeblichen Informationen können bei den herausgebenden Emittenten angefordert werden. Eine Haftung für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von den auf dieser oder einer der nachfolgenden Seiten enthaltenen Informationen vorgenommen werden, entfällt.

MarketWorld
© 2024 Market World - Alle Rechte vorbehalten 3.1.4
ImpressumDatenschutz