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Deutsche Bank
WKN 514000

Gute Aussichten im April

Warum der Blick in die Börsenhistorie Hoffnung auf steigende Kurse macht.

© Getty Images/iStockphoto

Der Dax setzt sich gegen alle Schwierigkeiten durch. Am Ende des ersten Quartals lag der deutsche Leitindex bei 15.629 Punkten mit einem Gewinn von 12,3 Prozent und konnte das fünftbeste Ergebnis seiner Geschichte feiern. 

Aufgrund schlechter Prognosen zum Jahresstart und der Kursrisiken durch den Ukrainekrieg, die Inflation und die Bankenkrise in den USA stellt sich die Frage, ob der Index bereits zu hoch gestiegen ist. Das Handelsblatt hat den Blick in die Geschichte des Dax seit 1988 gewagt, um zu untersuchen, was im zweiten Quartal zu erwarten ist. 

Gesunder Aufwärtstrend

Im Vergleich mit anderen ersten Quartalen ist derzeit kein übertriebener Jahresstart zu vermerken. Der Abstand zu den erfolgreichsten Jahren beträgt fünf bis zehn Prozent. Der gute Jahresstart 2023 ist damit kein Grund zur Sorge. Nach einem kleinen Rücksetzer Ende März befindet sich der Dax derzeit auf Erholungskurs. 

Das hohe Niveau des Dax basiert auf fundamentalen Gründen. In China sorgen die Lockerungen der Corona Regeln für einen Aufschwung, laut den Experten der Landesbank Baden-Württemberg lief die Quartalssaison der Unternehmen „besser als gedacht“, und die Bankenkrise scheint abgewendet. 

Anleger:innen hätten nach der Pleite der SVB und der Übernahme der Credit Suisse durch UBS keine Sorge vor einer neuen Bankenkrise, so Analyst Jochen Stanzl vom Onlinebroker CMC Markets: „Die Geldhäuser gelten als gesichert. Sie haben ihr Fundament mit der Hilfe der Zentralbanken gefestigt. Es gibt im Moment keinen neuen Angriffspunkt für Hedgefonds und Shortseller, erneut für Unruhe zu sorgen.“ Die Angriffe unregulierter Fonds hatten zuletzt den Einbruch der Deutsche Bank-Aktie (WKN: 514000 ; ISIN: DE0005140008) zu verantworten. 

Steigende Kurse im April

Laut des Handelsblattes spricht aus dem historischen Rückblick vieles für steigende Kurse im April. Dieser ist im Schnitt der beste Börsenmonat. Der Dax legte im April durchschnittlich um 2,8% zu. Derzeit läge der Kurs dann bei 16.066 Zählern zum Monatsende und nah am Rekordhoch von 16,290 Punkten. 

Da im April Dividenden ausgeschüttet werden, hält HSBC-Analyst Jörg Scherer die Dividendensaison für den Grund diese Phänomens: „Die Hochphase der Ausschüttungen sorgt für zusätzliche Liquidität und führt in der Folge zu einem erhöhten Wiederanlagebedarf“, meint Scherer.

Robert Rethfeld, vom Börsendienst Wellenreiter-Invest, meint, dass ein starker April häufig eine Reaktion auf einen schwachen März sei, wobei die Erholung, wie in diesem Jahr, bereits im März beginnen müsse. Die ersten schlechten Nachrichten im Jahr würden nur Rücksetzer und keine Abstürze folgen. „An der Börse sagt man: Der erste Einschlag wird gekauft“, erklärt Rethfeld: „Das war 1998 und 2007 auch so, im Anschluss gab es eine Rally bis in den Sommer“.

Rekordhoch ist möglich 

Laut Handelsblatt gibt es bisher wenig Anlass, an einem Aufwärtstrend zu zweifeln. Auch Rethfeld erklärt: „Wir müssen erst mal Anzeichen sehen, dass die Konjunktur nicht läuft oder sich die Konsumenten zurückziehen. "Solange das nicht der Fall ist, können wir dem saisonalen Muster folgen.“ 

Nach steigenden Kursen im April und Mai sei folglich mit einer Korrektur im Sommer und einer Rallye zum Jahresschluss zu rechnen. Sollte sich der Dax “normal” verhalten, sei bald sogar mit einem Rekord zu rechnen. 

Aktuell liegt das  Rekordhoch vom 18. November 2021 bei 16.290 Punkten. Sofern sich der Dax so verhält wie in der Vergangenheit, könnte er Anfang Juni diese Marke knacken und bis in den Juli hinein weiter in Richtung 16.500 Punkte steigen. Bereits zum Jahresanfang hatten Charttechniker wie Frederik Altmann, Investmentanalyst bei Alpha Wertpapierhandel, ein Dax-Kursziel von 16.828 Punkten prognostiziert. 

Bei solchen statistischen Erhebungen sollten sich Anleger:innen aber vor Augen halten, dass sich die Börsengeschichte nur selten exakt wiederholt. Jedoch kann der Blick zurück wichtige Erkenntnisse liefern, um das derzeitige Geschehen einzuordnen. 

Korrektur zur Jahresmitte 

Rücksetzer von zehn Prozent oder mehr - sogenannte Korrekturen - gehören zu jedem Börsenjahr. Tendenziell finden diese zur Jahresmitte statt. Viermal lag der Beginn einer Korrektur nach einem erfolgreichen Jahresstart im Juni, jeweils drei mal im Mai und Juli. Dass eine Korrektur ausbleibt ist zwar möglich, aber untypisch. Nur 2003 und 2021 erfolgte aus börsenhistorischer Sicht keine Korrektur. Der Grund dafür liegt stets in einem turbulenten Vorjahr. 2002 erlebte der Dax seinen größten Absturz von 44% und das Coronajahr 2020 war das Börsenjahr mit dem schnellsten Crash aller Zeiten. 

Auch Rethfeld rechnet mit einer Korrektur in diesem Jahr. Aktuell sieht er den Dax in einer Hochbildung, also in der letzten Phase einer Rallye. Ab Ende April oder Anfang Mai, wenn die EZB tagt, rechnet er mit dem Beginn einer neuen Korrektur. 

Parallelen zu Vorjahren

2023 lässt sich vor allem mit zwei Börsenjahren vergleichen: 2012 und 2019. Beide Jahre folgten wie aktuell 2023 auf ein Verlustjahr – die einzigen in den vergangenen 20 Jahren. In beiden Jahren verlief das erste Quartal ähnlich wie derzeit. 2012 plus 18 Prozent, 2019 plus neun Prozent. Der erste Rücksetzer 2019 fand im Mai statt, die richtige Korrektur folgte aber im Juli. 2012 begann die Korrektur um 20% bereits nach dem März-Hoch und hielt bis Anfang Juni an.  

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