Die Inflation schlagen
Erste Banken bieten Zinsen an, die im Falle einer sinkenden Inflationsrate nicht nur Wert erhalten, sondern Rendite abwerfen könnten.
Im September ist die Inflation im Euro-Raum auf 4,5% gesunken. Leitzins und Inflationsrate sind damit in Deutschland nun auf dem gleichen Niveau. Nachdem sich die beiden Werte das letzte Mal trafen, begann die Zeit der Negativzinsen - zum Leidwesen jener, die ihr Geld in Zinsprodukte investiert haben. Erste Banken bieten nun bereits Zinsen an, die die Inflation schlagen.
In den letzten Wochen schien es, dass die Zinsen bei Tagesgeldofferten im mittleren Segment eher wachsen würden als in der Spitze. „Schließlich haben einige Banken, die bislang eher niedrige Zinsen geboten haben, enormen Nachholbedarf und kümmern sich nun auch um Bestandskunden“, wie Ania Scholz-Orfanidis von der FMH-Finanzberatung erklärt.
Nun ist aber die Openbank, eine Online Tochter der spanischen Großbank Santander, mit 4,02% auf dem deutschen Markt vertreten. Sie führt, gemeinsam mit der Suresse Bank, welche ebenfalls zu Santander gehört und gleiche Konditionen bietet, die Liste der höchstverzinsten Tagesgelder an.
Auf der Liste folgen fünf weitere Banken, die vier Prozent bieten. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten, deren Zinsgarantien wesentlich kürzer sind, bieten die beiden spanischen Banken ihren Tagesgeldzins für ein halbes Jahr an.
Obwohl diese Zinsen noch unter der Inflationsmarke liegen, sind sie ein gutes Geschäft. Horst Biallo vom gleichnamigen Finanzportal erklärt: „Schließlich geht die EZB davon aus, dass die Inflation vor allem im Jahr 2024 weiter sinken wird.“ Seiner Ansicht nach könnte es sich lohnen, ein Festgeld zu nehmen, wenn diese Tagesgelder auslaufen.
Biallo rät allen, die ihr Geld nicht ständig verfügbar brauchen und die Kapitalmärkte meiden, sich nun Zinsen zu sichern und verweist auf Festgeldofferten, die die Inflation bereits heute egalisieren. Derartige Angebote stammen derzeit aber aus dem Ausland.
Die Saldo Bank aus Litauen, die Cherry Bank und Illimity aus Italien, die griechische AB Bank und die bulgarische TBI versprechen etwa auf ein Jahr 4,5 Prozent, die die Inflation ausgleichen. Die französische Credit Agricole liegt mit 4,2 Prozent bei einem und zwei Jahren ganz vorn.
Bei zweijähriger Bindung bietet die Cherry-Bank 4,6% Zinsen. Wer sich zehn Jahre binden will, dem bietet die Pbb Direkt, eine Online-Tochter der deutschen Pfandbriefbank, 4,25%. Sofern die EZB recht behält und die Inflation in Deutschland in den kommenden Jahren auf drei oder gar etwas unter drei Prozent sinkt, würde angelegtes Geld nicht nur seinen Wert behalten, sondern sogar Rendite abwerfen.
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