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Deutliche Kursschwankungen zu erwarten

Die Veröffentlichung von Konjunkturzahlen könnte einen großen Einfluss auf die Aktienentwicklungen der kommenden Monate haben.

Die Börsen sind dieser Tage von extremer Unsicherheit geprägt, da Anleger gleichzeitig fürchten Trends zu verpassen und von Abwärtsbewegungen mitgerissen zu werden. Zwar konnte der Dax in der letzten Woche mit einem Plus von 2,4% abschließen und damit den dritten Wochengewinn in Folge einfahren, die Unsicherheit bleibt aber weiterhin. Ob der Aktienmarkt die Kurstiefen bereits erlebt hat, wird sich erst zukünftig zeigen. Die Veröffentlichung verschiedener Frühindikatoren für die Konjunktur und die beginnenden Veröffentlichungen der Quartalszahlen werden die Kurse an den Börsen weiterhin in Bewegung halten.

Derzeit werden die Trends an den Börsen aber mit den Kursen der Staatsanleihen gemacht, lassen diese schließlich Rückschlüsse zur Bekämpfung der Inflation zu. Nach der Theorie senken die Zinserhöhungen den Konsum und damit den Preisanstieg. Dennoch ist nicht klar, wie weit die Zinsen angehoben werden müssen. Es besteht die Angst, dass die Notenbanken zu harsche Zinssätze veranschlagen und damit die Konjunktur allzu sehr belasten. Besteht die Hoffnung, dass die Zinserhöhungen sich ihrem Ende nähern, steigen die Kurse. Gegenteilige Ängste lassen die Kurse sinken. Die ungeklärte Situation führt zu weiteren Schwankungen. Am vergangenen Freitag äußerten sich Vertreter der US-Notenbank Fed sorgenvoll, ob die Zinsen womöglich zu straff angehoben worden seien. Als Reaktion fiel die zehnjährige US-Staatsanleihe von 4,338% auf 4,219% während des S&P 500 um 2,4% stieg. 

Derartige Kursausschläge sind auch am Donnerstag zu erwarten, wenn die EZB über die Leitsätze entscheidet. Es gilt als gesichert, dass die Zinsen um 0,75% steigen, ausschlaggebend ist aber die Prognose. Wenn ein vorsichtiges Vorgehen signalisiert wird, kann das einen positiven Einfluss auf die derzeitige Erholungsrally haben. Weitere Zinssprünge könnten dieser aber ein Ende setzen. Auch eine Abschwächung der Inflation würde ein positives Zeichen setzen. Jedoch wird ein Anstieg von 10,0% auf 10,1% erwartet. Bei größerem Zuwachs würde die EZB entgegensteuern, was zu sinkenden Aktienkursen führt. 

Am Dienstag wird der Ifo-Index veröffentlicht. Laut Experten ist mit einem Rückgang von 84,3 Punkten im September auf 83,3 Punkte zu rechnen. Im September erreichte der Index, der die Stimmung deutscher Chefunternehmer widerspiegelt, seinen Tiefpunkt seit Mai 2020.

Am Donnerstag entscheidet sich, wie hoch der nächste Zinsschritt der EZB ist. Als sicher gilt ein Anstieg um 0,75%. Manche Experten rechnen sogar mit einem ganzen Prozent. Der Gfk-Konsumklimaindex wird indes voraussichtlich mit einem Minus von 41 Punkten optimistischer ausfallen. In den USA werden die neuen Wachstumszahlen des BIPs veröffentlicht. Nach zwei Minus Quartalen wird von einem zweiprozentigen Wachstum ausgegangen. 

Am Freitag werden sowohl die zuvor dargelegten Zahlen der Inflationsrate, als auch die Zahlen für das BIP im dritten Quartal veröffentlicht. Experten rechnen dabei mit einem kleinen Minus.

Ferner stehen viele Veröffentlichungen von Unternehmensbilanzen an.

Am Dienstag veröffentlichen unter anderem Covestro, SAP und Microsoft ihre Zahlen.

Am Mittwoch folgen BASF, die Deutsche Bank, Mercedes Benz und Meta.

Am Donnerstag veröffentlichten Amazon und Apple ihre Zahlen und Volkswagen schließt am Freitag die Veröffentlichungswoche ab. 

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