Zum Inhalt springen
MarketWorld
MarketWorld
DAX
WKN 846900

Geopolitische Risiken belasten den Aktienmarkt

Darauf sollten Aktionäre achten.

Ein Begriff, der derzeit vermehrt in den Fokus rückt, ist das sogenannte “geopolitische Risiko”. Unter diese Kategorie fällt eine der bedeutendsten Gefahren, nämlich der sich eskalierende Konflikt im Nahen Osten. Kürzlich griffen die Streitkräfte der Vereinigten Staaten und Großbritanniens die Huthi-Rebellen im Jemen an, die vom Iran unterstützt werden. Dies geschah als Reaktion auf deren Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer. Aufgrund der Bedrohung für die wichtige Schifffahrtsroute stiegen die Ölpreise am vergangenen Freitag um zwei Prozent.

Die Auswirkungen geopolitischer Krisen:

Solche Ereignisse können sich rasch auf die Wirtschaft und somit auf die Kapitalmärkte auswirken. Analysten und Finanzstrategen identifizieren derzeit als bedeutendste Risiken die mögliche weitere Ausdehnung des Nahostkonflikts, einen potenziellen Angriff Chinas auf Taiwan, die Lage in Osteuropa sowie die bevorstehenden US-Wahlen am 5. November.

Experten befürchten, dass es im schlimmsten Fall zu Einbrüchen von bis zu 40 Prozent kommen kann. Für Anleger ergibt sich daraus die Herausforderung, das eigene Depot möglichst widerstandsfähig aufzubauen. Hierbei eignen sich defensive Aktien, die sich krisenresistenter verhalten, oder auch Titel aus den Branchen Verteidigung, Energie und Datensicherheit.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie anfällig die Börsen für geopolitische Unsicherheiten sind. So verlor der MSCI-Weltaktienindex durch die russische Invasion in die Ukraine rund ein Fünftel seines Werts. Für einen vergleichbaren Einbruch benötigte der MSCI-World zu Beginn der Corona-Pandemie nur wenige Wochen. Jedoch wurde der Pandemie-Rückschlag in kurzer Zeit aufgeholt. Trotz aller laufenden Konflikte liegen viele Börsen aktuell nahe ihren Rekordständen.

Stehen die Märkte bald unter Druck?

Geopolitik wird das ganze Jahr 2024 alle Finanzmärkte dominieren“, glaubt der Chefstratege des US-Geldverwalters Clocktower, Marko Papic. Er und andere Experten sprechen dabei den USA eine Schlüsselrolle zu. „Amerika war lange der unumstrittene Weltpolizist, das sorgte meist für relative Ruhe an den Märkten“, erläutert Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Diese Zeit sei nun allerdings vorbei: „China ist der neue Gegenspieler, auch Russland und andere Mächte fordern die USA heraus.“

Besonders der Nahostkrieg stellt eine akute Bedrohung dar: Dort stehen sich Israel und die USA auf der einen, und der Iran und seine Stellvertreter-Milizen auf der anderen Seite gegenüber. „Der Nahe Osten ist ein Pulverfass“, erklärt Ian Bremmer, Gründer der Denkfabrik Eurasia Group. Die hohe Anzahl an Akteuren mache eine unkontrollierte Entwicklung wahrscheinlich. Besonders der fossile Brennstoff Öl könnte unter den Folgen leiden. „Sollte es zu einer Schließung des wichtigen Seeweges in der Straße von Hormus oder durch den Suezkanal kommen, könnte sich der Ölpreis zeitweise verdoppeln“, warnt Feri-Mann Rapp.

Präsidentschaftswahl in den USA ist entscheidend:

Die Experten sehen die Entwicklungen aller geopolitischen Konfliktherde als eng verknüpft mit den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen am 5. November. Schlechte Wirtschaftsnachrichten, beispielsweise durch einen Anstieg des Ölpreises, werden als vorteilhaft für Trump und nachteilig für Biden betrachtet. „Trump würde dann mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit Präsident“, glaubt Bremmer.

Präsident Biden sieht sich derzeit erheblichem Druck ausgesetzt. Srdjan Papic erinnert daran, dass Biden in Umfragen schlechter abschneidet als alle amtierenden Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg. Dies birgt ein geopolitisches Risiko. Sollte der Druck auf den amtierenden Präsidenten weiter zunehmen, könnte dies für ihn einen Anreiz darstellen, außenpolitisch zu punkten. Die Überlegung von Papic lautet: „Biden könnte versuchen, seine Situation mit Säbelrasseln zu stabilisieren, mit Aktionen gegen China oder den Iran.

Fazit

Inmitten steigender geopolitischer Risiken, insbesondere durch den eskalierenden Nahostkonflikt, sind die Finanzmärkte vermehrt besorgt. Der jüngste Angriff der USA und Großbritanniens auf die Huthi-Rebellen im Jemen verschärft die Lage, wobei die Ölpreise aufgrund der Bedrohung für wichtige Schifffahrtsrouten anstiegen. Analysten identifizieren als Schlüsselrisiken die Ausdehnung des Nahostkonflikts, einen möglichen chinesischen Angriff auf Taiwan, die Lage in Osteuropa und die bevorstehenden US-Wahlen am 5. November. Experten warnen vor möglichen Markteinbrüchen von bis zu 40 Prozent und empfehlen Anlegern, ihre Portfolios widerstandsfähig zu gestalten. Defensive Aktien und Titel aus den Bereichen Verteidigung, Energie und Datensicherheit könnten dabei helfen. Auch ist es ratsam, in verschiedene Regionen und Währungen zu investieren, um den potenziellen Risiken durch Diversifizierung entgegen zu wirken. 

Beliebte Artikel

A0B733

Rohstoffe

Energieträger Wasserstoff

Stehen die nachhaltigen Brennstoffzellen vor einem Börsen-Boom? Warum führende Unternehmen kurz vor einer Renaissance stehen könnten.

Allgemeiner Risikohinweis

Die Daten, Mitteilungen und sonstigen Angaben, die auf dem Portal zu finden sind, dienen ausschließlich Informationszwecken. Alle Informationen und Daten stammen aus Quellen, die zum Zeitpunkt ihrer Erstellung nach presserechtlichen Gesichtspunkten als zuverlässig wahrgenommen wurden. Für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung oder Garantie übernommen.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die auf Market World angebotenen Informationen und Nachrichten sind zu keinem Zeitpunkt als auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatungen anzusehen. Die maßgeblichen Informationen können bei den herausgebenden Emittenten angefordert werden. Eine Haftung für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von den auf dieser oder einer der nachfolgenden Seiten enthaltenen Informationen vorgenommen werden, entfällt.

MarketWorld
© 2024 Market World - Alle Rechte vorbehalten 3.1.4
ImpressumDatenschutz