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Banken lehnen Klimaziele ab

Um weiterhin in fossile Brennstoffe investieren zu können, treten mehrere Banken aus einem Klimaschutzbündnis aus.

Laut Insiderinformationen wollen die französische Société Générale, die niederländische ABN Amro Bank sowie die britischen Geldhäuser Standard Chartered und HSBC ihre Ziele nicht mehr von der von den Vereinten Nationen unterstützten “Science Based Targets Initiative” (“SBTi”) validieren.

Dahinter steht die Sorge der Bankhäuser, dass sie zukünftig nicht mehr in fossile Brennstoffe investieren können. Solche Investieren gehen etwa in Energieprojekte, wie die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder, oder in Öl-, Gas- oder Kohle-Unternehmen.

Die “SBTI”-Initiative wurde 2015 gegründet, um Unternehmen dabei zu unterstützen, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu setzen, die mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang stehen, welches eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad vorsieht. Rund 4000 Unternehmen nehmen an der Initiative teil. Einige Banken sind aber der Ansicht, dass die Ziele zu eng gesteckt seien. 

Bei ihrem Ausstieg haben sich einige Unternehmen auf ihre Mitgliedschaft in einem anderen von den Vereinten Nationen unterstützten Bündnis berufen, nämlich der “Net-Zero Banking Alliance” (“NZBA”). Diese gilt als weniger strikt und ermöglicht das fortgesetzte Investment in fossile Energie. Die Banken sind der Meinung, dass sie weiter in fossile Brennstoffe investieren sollten, solange Volkswirtschaften noch von selbigen abhängig sind. 

Das “SBTi” stellte in diesem Jahr einen neuen Standard vor, nach welchem Finanzunternehmen ab 2024 nicht mehr in fossile Verbrenner investieren sollten. Daraufhin erklärte die Bank Standard Chartres den Austritt aus dem Bündnis, um zukünftig nach “NZBA”-Standards zu arbeiten. 

Seitens der HSBC hieß es, dass die Bank ihre Emissionsziele in Einklang mit den Vorgaben der “NZBA” setze. Bei der Societe Generale lautete die Antwort ebenfalls, sie habe sich verpflichtet, ihre Emissionsziele in Übereinstimmung mit der Methodik der “NZBA” festzulegen. ABN Amro erklärte genauso, die Bank bleibe nach dem Verlassen der “SBTi” Mitglied bei der “NZBA”.

Das “SBTi”-Bündnis erklärte daraufhin die Lockerung dieser Standards. Man werde jedoch weiter verlangen, die Finanzierung von solchen Projekten einzustellen, die die langfristigen Emissionsziele belasten würden. „Wir können die globale Erwärmung nicht auf 1,5 Grad Celsius begrenzen und die Risiken eines Klimazusammenbruchs abwenden, ohne unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern,“ erklärte das Bündnis.

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