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Buffetts Portfolio

Einblick in die Anlagestrategie des Investmentprofis

Wer träumt nicht davon, die Geheimnisse der erfolgreichsten Investoren zu lüften? Eine umfassende Auswertung gibt nun faszinierende Einblicke in die Anlagestrategien von Warren Buffett.

Die größten Finanzinvestoren wie Warren Buffett müssen vierteljährlich ihre Investitionsentscheidungen offenlegen. Diese obligatorischen Meldungen an die US-Börsenaufsicht SEC werden von zahllosen Anlegern weltweit mit Spannung erwartet – verständlicherweise, denn die Expertise dieser Investmentlegenden ist unbestritten. Ihr privilegierter Zugang zu Unternehmensinformationen und ihre beeindruckende Erfolgsbilanz machen ihre Anlageentscheidungen zu wertvollen Orientierungspunkten.

Einzigartige Datenanalyse enthüllt Investmentmuster

In einer bisher einzigartigen Untersuchung hat das “Handelsblatt” die Portfolios der 1.000 bedeutendsten institutionellen Anleger unter die Lupe genommen. Die Analyse umfasste nahezu 140.000 Investmentpositionen und konzentriert sich auf Fonds mit dem größten Anlagevolumen, die weniger als 250 Positionen halten – eine bewusste Eingrenzung, um reine ETF-Anbieter auszuklammern.

Die Auswertung bestätigt die anhaltende Dominanz des Technologiesektors: 17 Prozent aller Positionen der untersuchten Investmentfirmen entfallen auf diesen Bereich. Dennoch zeigt sich eine bemerkenswerte Diversifikation: Auch die Sektoren Industrie, Finanzdienstleistungen, Gesundheit und zyklische Konsumgüter genießen bei den Profis hohes Vertrauen.

Besonders aufschlussreich ist die Positionierung der Investmentprofis gegenüber den sogenannten “Magnificent Seven” (“Mag Seven”) – den sieben führenden Technologiekonzernen “Apple”, “Amazon”, “Alphabet”, “Meta”, “Microsoft”, “Nvidia” und “Tesla”. Diese Unternehmen haben in den vergangenen Jahren außergewöhnliche Kursgewinne verzeichnet und erreichten teilweise historische Höchstbewertungen.

“Microsoft” am weitesten verbreitet, “Apple” am höchsten gewichtet

Die “Magnificent Seven” dominieren die Rangliste der am häufigsten gehaltenen Aktien und belegen sechs der sieben Spitzenpositionen. “Microsoft”-Aktien finden sich in beeindruckenden 43 Prozent aller analysierten Portfolios. Es folgen “Alphabet”, “Amazon”, “Meta”, “Apple” und “Nvidia”.

Bemerkenswert ist jedoch, dass nicht “Microsoft”, sondern Apple den größten durchschnittlichen Anteil in den Portfolios ausmacht. Mit 7,1 Prozent führt der iPhone-Hersteller diese Wertung an. In “Microsoft” und “Nvidia” investieren die milliardenschweren Anleger durchschnittlich knapp sechs Prozent ihres Kapitals, in “Amazon” 5,3 Prozent und in “Meta” 4,1 Prozent.

“Tesla” – das ungeliebte Kind der “Magnificent Seven”

Eine überraschende Erkenntnis: “Tesla” genießt bei den Investmentprofis deutlich weniger Vertrauen als die anderen Tech-Giganten. Der Elektroautopionier erreicht lediglich den 14. Platz und ist nur in 23 Prozent der untersuchten Portfolios vertreten. Auch der durchschnittliche Anteil am Gesamtportfolio fällt mit knapp zwei Prozent vergleichsweise bescheiden aus.

Jenseits der Tech-Giganten: Diversifizierung als Prinzip

Bemerkenswert ist zudem, dass ein Drittel der analysierten Investoren überhaupt keine Magnificent-Seven-Aktie im Portfolio hält. Damit gewichten sie diese Titel sogar unter dem Marktdurchschnitt – im “S&P 500” machen die “Magnificent Seven” immerhin rund 30 Prozent aus.

Der Löwenanteil des Aktienbestands der untersuchten Fonds – etwa 83 Prozent – entfällt auf andere Unternehmen. Besonders häufig vertreten sind “Visa”, “UnitedHealth” und “Broadcom”. Dabei weisen “Visa” und “Broadcom” mit mehr als zwei Prozent auch beachtliche durchschnittliche Portfolioanteile auf. Der Halbleiterhersteller “TSMC” erreicht mit durchschnittlich 2,9 Prozent sogar einen noch höheren Anteil, wird allerdings von weniger Fonds gehalten.

Buffetts Philosophie: Konzentration statt Streuung

Eine Besonderheit der SEC-Dokumente: Sie geben keinen Aufschluss über den Bargeldanteil der Portfolios. Gerade Warren Buffett ist bekannt dafür, beträchtliche Liquiditätsreserven zu halten – was bei vielen Marktbeobachtern Spekulationen über eine mögliche Crash-Erwartung auslöst.

Buffett selbst bekräftigte jedoch kürzlich in seinem viel beachteten Aktionärsbrief sein Vertrauen in Aktieninvestments:

“Berkshire-Aktionäre können sich sicher sein, dass wir immer eine beträchtliche Mehrheit ihres Geldes in Aktien anlegen werden.” 

Dabei verfolgt der Börsenaltmeister eine konzentrierte Anlagestrategie mit lediglich 38 Aktienpositionen und einem klaren Schwerpunkt auf “Apple”. Die Mehrheit der untersuchten Investoren setzt dagegen auf eine breitere Streuung: Der Median liegt bei 53 verschiedenen Aktienpositionen pro Portfolio – ein deutlicher Kontrast zu Buffetts fokussiertem Ansatz.

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