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Buffet eröffnet: Die neue Einkaufstour des Starinvestors

Darunter ein untypisches Investment.

Zum Jahresbeginn gab es viel Aktivität im Portfolio des Starinvestors Warren Buffett. Mitte Dezember reduzierte er seine Beteiligung am IT-Konzern HP (WKN: A142VP ; ISIN: US40434L1052) um die Hälfte, erhöhte jedoch gleichzeitig seinen Anteil am Ölkonzern Occidental Petroleum (WKN: 851921 ; ISIN: US6745991058). Zum Jahresbeginn hat er über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway sein Portfolio durch den Kauf von Aktien eines Medienunternehmens um 82 Millionen Dollar erweitert, wie aus den Daten der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Die genauen Käufe sind jedoch auf den ersten Blick schwer zu erkennen, da die Unternehmensstruktur komplex ist. Buffett erwarb zwischen Dienstag und Donnerstag Aktien im Wert von insgesamt knapp 50 Millionen Dollar, darunter etwa 1,7 Millionen stimmrechtslose Aktien des US-Konzerns Liberty Sirius XM (WKN: A3ERSZ ; ISIN: US5312298137). Zusätzlich kaufte er für weitere 32,5 Millionen Dollar ungefähr 1,1 Millionen Aktien mit Stimmrecht.

Buffett hat durch seine jüngsten Käufe nun etwa 45 Millionen stimmrechtslose Aktien von Liberty Sirius XM im Wert von 1,3 Milliarden Dollar sowie 21 Millionen Aktien mit Stimmrecht im Wert von 634 Millionen Dollar erworben. Damit besitzt er mehr als ein Fünftel aller ausstehenden Aktien des Unternehmens. Diese Beteiligung ist der Grund dafür, dass er die Käufe direkt bei der Börsenaufsicht melden musste, was zu einer sofortigen Veröffentlichung der Informationen führte.

Geschäftlich lief es zunächst nur mäßig. So stagnierten die Umsätze in den ersten neun Monaten des vergangenen Geschäftsjahres. Dennoch stieg der Nettogewinn pro Aktie im Jahresvergleich um zehn Prozent und die Umsatzrendite verbesserte sich von 12,6 auf 13,5 Prozent. 

Hinter Liberty Sirius XM steht Liberty Media, das seine Beteiligungen in den Bereichen Medien, Kommunikation und Unterhaltung in drei Unternehmen gliedert:

1. Liberty Sirius XM: Diese hält einen 84-prozentigen Anteil an Sirius XM, der Muttergesellschaft des börsennotierten Satellitenradio-Anbieters Sirius XM Radio. Teil von Sirius XM ist auch Pandora, das eine Streaming-Plattform für Musik, Comedy und Podcasts betreibt.

2. Formula One: Diese Sparte besteht aus einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Formel 1, die für die Werbung und die kommerzielle Verwertung der Rennserie verantwortlich ist. Daneben bestehen weitere Minderheitsbeteiligungen.

3. Liberty Live: Hier sind die Beteiligungen von Liberty Media an Live Nation in einem Unternehmen für Veranstaltungen und PR gebündelt, das unter anderem Konzerte, Theateraufführungen und Sportveranstaltungen bewirbt und produziert und ebenfalls andere Minderheitsbeteiligungen umfasst.

Buffett besitzt Anteile an allen drei Unternehmenszweigen, hat jedoch kürzlich nur seine Investition in Liberty Sirius XM aufgestockt. Die Aktie befindet sich seit Mitte September des vergangenen Jahres in einem Aufwärtstrend. In den letzten vier Monaten ist der Kurs um 35 Prozent gestiegen.

Gleichzeitig führt Liberty Sirius XM Kapital an seine Aktionäre zurück. Im Verlauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2023 gab das Unternehmen insgesamt 555 Millionen Dollar für Aktienrückkäufe und Dividenden aus. Dennoch stieg der freie Cashflow im Vergleich zum Vorjahr von 48 auf 61 Millionen Dollar an.

Die stabilen Gewinne und die Kapitalrückführungen an die Aktionäre machen Liberty Sirius XM zu einem klassischen Investment im Sinne von Warren Buffett. Der renommierte Investor, der mittlerweile 93 Jahre alt ist, ist bekannt für seine erfolgreiche Langzeitstrategie. Er bevorzugt Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen, die jedoch noch nicht überbewertet sind.

Dagegen macht die hohe Verschuldung bei Liberty Sirius XM, das Unternehmen zu einem untypischen Investment für Buffett. Im Quartalsbericht warnte Liberty Sirius XM

„Wir sind in erheblichem Umfang verschuldet, und unsere Schulden enthalten bestimmte Auflagen, die unsere Geschäftstätigkeit einschränken.“

Falls die Zinssätze langsamer fallen sollten als vom Markt prognostiziert, könnte sich das in der Folge negativ auf die Aktie auswirken.

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