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Bilanzanalyse 2023 – Diese Branchen stehen vor großen Herausforderungen

Die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank belasten die Märkte und sorgen für eine geringe Liquidität.

Auch die gestiegenen Energiepreise als Folge des Ukrainekriegs sorgen für schwache Konjunkturzahlen. Eine Auswertung von 9000 Bilanzen hat gezeigt, dass die Zukunftsaussichten für bestimmte Sektoren besonders trübe sind.

Schwierige Aussichten trotz höherer Liquidität?

Die Liquiditätsquote ist zum Ende des abgelaufenen Handelssjahres im Durchschnitt von 7,1 auf 8,6 Prozent gestiegen. Damit hat sich der Anteil der liquiden Mittel an der Bilanzsumme erhöht. Dies ergab eine anonymisierte Auswertung von rund 9.000 Bilanzen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Analysiert wurden Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 20 und 250 Millionen Euro. Die gestiegene Liquiditätsquote lässt darauf schließen, dass die Mehrheit dieser Konzerne nicht von Überschuldung bedroht ist.

Allerdings sind die Meinungen der Expert:innen ambivalent: Obwohl sich die Umsätze der Unternehmen trotz der schwierigen Konditionen um durchschnittlich 14,4 Prozent und die Gewinne um 36 Prozent erhöht haben, könnte einigen Branchen der wirtschaftliche Abschwung drohen. „Während einige Segmente, vor allem die exportorientierten Branchen des verarbeitendes Gewerbes, ihre Erträge stark steigern, stehen die konsumorientierten Branchen vor erheblichen Herausforderungen“, so das DSGV-Vorstandsmitglied Karolin Schriever.

So konnten neben den auslandsstarken Chemie- und Pharmabranchen auch der Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau die Gewinne überproportional steigern. Im Kontrast dazu brachen die Gewinne im Gastgewerbe und bei den privaten Dienstleistungen um mehr als 40 Prozent ein.

Hohe Energiepreise belasten das Wirtschaftswachstum

Vergleicht man die einzelnen Wirtschaftssektoren, so werden die stark gestiegenen Gas-, Strom- und Ölpreise deutlich. Im vergangenen Geschäftsjahr ist die Liquiditätsquote in der Baubranche und im Gastgewerbe gesunken, was sich wiederum in den niedrigen Gewinnen bemerkbar macht. 

Deutsche Unternehmen zeigen sich insgesamt wenig flexibel. Während sich der Trend von 2022 auch im laufenden Handelsjahr fortsetzen dürfte, verzeichnen das Weltwirtschaftswachstum und dynamische Märkte wie Asien ein höheres Wachstum als deutsche Einzelwerte. „Insbesondere die Energiekosten werden weiter hoch bleiben, was gerade die unteren Einkommensklassen der privaten Haushalte überproportional belastet“, sagt DSGV-Vorstandschef Schriever.

Was sind die Aussichten?

Analyst:innen gehen davon aus, dass das Marktumfeld nach wie vor schwierig bleibt. Anleger:innen wir geraten auf defensive Aktien zu setzen, die von Kursschwankungen und von den Auswirkungen des Konjunkturzyklus weniger betroffen sind. Themen wie Lebensmittel, Gesundheit, Luxus und Technologie dürften von einer beständigen Nachfrage profitieren und die hohen Energiekosten kompensieren. Besonders der Einzelhandel, private Dienstleistungen und die Chemie- und Pharmabranche repräsentieren den Gesamtanstieg der ausgewerteten 9000 Firmenbilanzen.

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