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Apple
WKN 865985

KI-Hype hält an

Wie Experten mit der neuen Technologie in ihren Portfolios umgehen.

Nachdem bekannt wurde, dass Apple (WKN: 865985 ; ISIN: US0378331005) an einem eigenen KI-Projekt arbeitet, erreichte das Wertpapier in der vorigen Woche ein Rekordhoch. Demgegenüber gab die Aktie von Microsoft (WKN: 870747 ; ISIN: US5949181045), dem Unternehmen, das unter anderem hinter Chat-GPT steht, um einen Prozent nach. Das zeigt, dass KI weiterhin gehyped wird, dass der Markt aber auch unsicher ist. 

Auf lange Sicht sehen viele Vermögensverwalter große Wachstumsmöglichkeiten. Jan Tachtler, Analyst und Co-Manager des Fonds HQT Megatrends, sagt: „Aus unserer Sicht ist KI eine langfristige Chance für Aktieninvestoren. Wir gehen davon aus, dass Künstliche Intelligenz sehr viele Industrien zumindest effizienter machen wird oder gar disruptiert.“

Diese Hoffnung spiegelt sich auch in vielen Aktienkursen wider. Der Index „Nasdaq CTA AI & Robotics“, der KI- und Robotik-Unternehmen bündelt, ist so etwa seit Jahresbeginn deutlich stärker gestiegen als der marktbreite Index S&P 500.

Asad Khan, Head of Capital Markets beim Family-Office Finvia, ist nicht verwundert, immerhin hält er KI für einen großen technologischen und zivilisatorischen Fortschritt. Er warnt aber davor, nur auf Teh-Aktien zu setzen: 

„Man hätte im 18. Jahrhundert auf die Hersteller von Dampfmaschinen setzen können. Aber die eigentlichen Profiteure waren beispielsweise die Textilindustrien, die mithilfe der Dampfmaschine neue Maßstäbe in der Fertigung gesetzt haben.“

Anleger sollten seiner Ansicht nach nicht nur auf KI Unternehmen setzen. Die größten Gewinner sind seiner Meinung nach Unternehmen, die aktuell die höchsten Ineffizienzen vorweisen und deren Margen durch KI deutlich steigen könnten, so etwa Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich, der Industrie, Gesundheit, Finanzen und Banken oder aus Freizeit und Gastronomie. 

Maximilian Klein, Analyst beim Family-Office WSH, teilt diese Einschätzung: 

„Die Differenzierung wird darin liegen, welchen Unternehmen es erfolgreich gelingt, KI zur Effizienzsteigerung der eigenen Prozesse einzusetzen und welchen nicht.“

Hagen Ernst, stellvertretender Leiter Research und Portfoliomanagement bei der DJE Kapital AG, meint, dass generell Größe ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sei, da die Umstellung auf KI-Technologie aufwändig und kostenintensiv sei. Er schränkt aber ein: 

„Mit KI steigt das Risiko, dass große etablierte Unternehmen verdrängt werden und ihre Marktmacht verlieren könnten.“ Khan meint, dass es nicht möglich sei, mit nur einem Unternehmen auf einen KI-Zyklus zu setzen. Klein von WSH sieht das ähnlich: 

„In unserer Wahrnehmung sind die Entwicklungsschritte im Bereich AI momentan noch deutlich zu groß, um eine verlässliche Prognose zuzulassen, welcher Akteur sich letztlich wo durchsetzt. Insofern scheint es uns momentan vorteilhafter, das Thema breit zu besetzen – zumindest dann, wenn ich als Anleger meine Kapitalanlage nicht als Einzelwette begreife.“

Vermögensverwalter folgen bereits dem Trend. Tachtler vom Vermögensverwalter HQ Trust in Bad Homburg erklärt: „Über unseren Fonds, den HQT Megatrends, setzen wir über Fonds und ETFs auf eine große Bandbreite von Unternehmen, die von Zukunftstrends profitieren.“ Aus dem Bereich KI sind viele darunter. Blackpoint Asset Management hat schon bei Auflage des „Blackpoint Evolution Fund“ im Oktober 2021 die KI als Trend identifiziert und auf den Technologiesektor gesetzt. „Dabei suchen wir sowohl etablierte Unternehmen mit starker Stellung am Markt als auch dynamische junge Firmen mit hohem Potenzial, die bislang nur bei wenigen Investoren auf dem Zettel stehen“, heißt es vom Unternehmen. Unter den Positionen befinden sich etwa Microsoft, Alibaba (WKN: A117ME ; ISIN: US01609W1027) und Thermo Fischer Scientific (WKN: 857209 ; ISIN: US8835561023). 

Da man davon ausgeht, dass KI in vielen Branchen noch einen Wachstumstrend auslöse, sei man branchenübergreifend nach Unternehmen auf der Suche, die von KI profitieren würden. „Diese finden sich beispielsweise im Logistik- oder dem ohnehin spannenden Healthcare-Bereich. Dort können entsprechende Technologien bei der Entwicklung neuer Medikamente eine wichtige Rolle spielen und zu massiven Kosteneinsparungen beitragen“, erklärten die Blackpoint- Portfoliomanager Alexander Pirpamer und Marcel Huber. 

Allerdings müsse man aufpassen, dass nicht jedes Unternehmen sich mit KI labele. Khan meint: „Jeder springt auf den Zug drauf und will sein Unternehmen irgendwo mit KI in Verbindung bringen.“ WSH-Experte Klein gibt sich aber entspannt: „Der mediale Hype wird sich mit der Zeit legen, sodann werden sich die tatsächlichen Profiteure herauskristallisieren.“

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