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Der Bitcoin

Faktencheck: Steht eine Renaissance bevor?

Kryptowährungen - Mit ihnen verknüpft man ein hohes Anlagerisiko, einen unregulierten Markt, Kursschwankungen im zweistelligen Bereich innerhalb eines Tages und natürlich den Bitcoin. Es gibt keine vergleichbare Währung, die eine solche Rally innerhalb kurzer Zeit hingelegt hat. Doch schon seit Monaten befinden sich die Coins in einem Abwärtstrend. Erstmals seit fast drei Wochen klettert die Mutter aller Kryptowährungen über die 20000 US-Dollar Marke. Steht eine Renaissance bevor oder fällt das digitale Kartenhaus früher oder später in sich zusammen? 

Funktionalität des Bitcoin: 

Krypto, Kryptowährungen, Coins oder auch Tokens sind digitale Vermögenswerte, welche ursprünglich als einfaches, digitales Zahlungsmittel gedacht waren. Etymologisch lässt sich der Begriff “Krypto” vom griechischen Wort “κρύπτω” ableiten, was so viel bedeutet wie verbergen, verstecken oder auch schützen. Kryptowährungen liegen demnach dem Prinzip der Kryptographie zugrunde, also der Wissenschaft der Verschlüsselung von Daten. Durch die Benutzung dieser Währung kann transparent, anonym und innerhalb von Sekunden Geld über das Internet versendet werden. 

Die Technologie hinter dem Bitcoin: 

Kryptowährungen werden auf einer dezentralisierten Datenbank gespeichert, die auch Blockchain genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine “Block-Kette”, die aus unendlich vielen Datenblöcken besteht. Dort werden die Transaktionen digital gesichert. Die Blockchain ist “open source”, also öffentlich einsehbar. Alle zehn Minuten wird diese aktualisiert, damit alle User über dieselbe “Wahrheit” verfügen. 

Durch die Dezentralisierung wird der Bitcoin von keinem Staat und keiner Bank kontrolliert. Alle Informationen werden auf der Blockchain gespeichert und können nicht geändert werden, ohne dass es auffällt. Fälschungen sind nach bisherigen Forschungsstand nicht möglich. 

Faktencheck: 

Die hohe Attraktivität der digitalen Währung lässt sich im schnellen und kostengünstigen Geldtransfer erklären. Innerhalb weniger Minuten können digitale Vermögenswerte weltweit transferiert werden, ohne Bank als Vermittlungsinstanz und ohne Umrechnungsgebühren. Weltweit werden Kryptowährungen von über 220 Millionen Menschen genutzt. Eine rasante Adaption lässt sich in Entwicklungs- und Schwellenländern feststellen, die ein prekäres Finanzwesen mit einer hohen Inflationsrate haben.

Wissenswertes:

Während in Deutschland der Bitcoin und andere Kryptowährungen auf viel Ablehnung und Skepsis treffen, hat El Salvador als erstes Land den Bitcoin als offizielle Währung eingeführt. Bisher war der mittelamerikanische Staat abhängig vom US-Dollar, welcher derzeit durch eine stärker werdende Inflation geprägt ist. Währenddessen muss jeder Händler die Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptieren. 

Der gegenwärtige Kurs des Bitcoins hat jedoch dazu geführt, dass die Kryptowährung auf immer mehr Ablehnung stößt. Durch eine Umfrage konnte festgestellt werden, dass 77,1 Prozent der Bürger die Meinung vertreten, dass der Staat kein Geld mehr für Bitcoins ausgeben sollte. Außerdem haben nur knapp 24,4 Prozent der Befragten angegeben, dass sie den Bitcoin als Zahlungsmittel verwendet haben. 

Hohe Volatilität als Risikofalle: 

Wer mit Coins handelt, der weiß um die hohe Volatilität, die mit den digitalen Tokens einhergeht. Aufgrund ihrer teilweise noch geringen Marktkapitalisierung und Liquidität sind Kursbewegungen im zweistelligen Bereich innerhalb weniger Stunden nicht unrealistisch. 

Zwar werden einerseits so Interessenten angelockt, andererseits wird der Bitcoin so zum Investitionsrisiko. Die starken Schwankungen in der digitalen Finanzwelt können für einen hohen Verlust innerhalb von Sekunden sorgen.

Chartanalyse und Performance:

Noch fast faszinierender als seine Technologie ist der rasante Aufstieg des Bitcoins. Seit August 2017 wird der “Leit-Coin” auf der Trading-Plattform “Binance” gehandelt. Innerhalb dieser Zeit konnte an der Spitze eine Verzwanzigfachung, umgerechnet über 2000 Prozent, erzielt werden, ein Wert, der an regulierten Märkten wie den Wertpapierbörsen in so kurzer Zeit niemals erzielt werden könnte. 

Doch nach jedem Aufstieg folgte auch der Abstieg, der ebenso rasant war. Gegen Ende letzten Jahres kam nach einer fulminanten Hausse der wirtschaftliche Einbruch. Nach Erreichen des All-Time-Highs bei rund 68.000 US-Dollar am 08. November 2021 ging es dann für die Mutter aller Kryptowährungen nach unten. Innerhalb weniger Monate wurden wichtige Widerstände durchbrochen, der Bärenmarkt wurde eingeleitet. 

Die Ursachen hierfür lassen sich an verschiedenen Stellen finden: Zum einen haben Kryptowährungen im vergangenen Jahr einen unfassbaren Boom erfahren. Einige Werte haben innerhalb eines Jahres einen Anstieg von 15000 Prozent hingelegt. Kritiker sprechen von einer Blase, die geplatzt ist. 

Zum anderen ist auch ein dezentralisierter Kryptomarkt abhängig von wirtschaftspolitischen Faktoren: Richtet man den Blick in den Aktienmarkt, so konnten auch dort rekordverdächtige Höhenflüge verzeichnet werden: Apple erreichte beispielsweise als erstes Unternehmen einen Börsenwert von drei Billionen Dollar oder auch die Tesla-Wertpapiere wurden für über 1000 Euro gehandelt. Es lässt sich daraus schließen, dass das Jahr 2021 von hoher, möglicherweise zu hoher Liquidität gekennzeichnet war. Dementsprechend sind die Aktien und Indizes, die diesen Höhenflug mit geprägt haben, ebenfalls eingestürzt. Der S&P 500 verlor innerhalb von wenigen Monaten knapp 20 Prozent, der Nasdaq-100 sogar über 30 Prozent. 

Infolge der hohen Inflation und Arbeitslosigkeit, der Leitzinserhöhungen und des Ukraine- kriegs wurden Unmengen an Geld aus dem Markt gespült. Investoren und Aktionäre sehnen sich nach wie vor eher nach sicheren Wertanlagen. Durch die Energiekrise rücken Rohstoffaktien und -indizes in den Fokus der Aufmerksamkeit. 

Zu Beginn des Ukrainekrieges am 24. Februar 2022 stürzten viele Wertpapiere ein. Währenddessen erreichte der Goldpreis sein Allzeithoch. An der Spitze wurde eine Feinunze für fast knapp 2050 US-Dollar gehandelt, damals fast 1900 Euro. Es zeigt sich, dass die Stimmung der Anleger entscheidend ist für die Investitionen.

Aussicht: 

Seit Ende Juli hat sich der Wert des Bitcoin konsolidiert, das heißt, er befindet sich in einer Seitwärtsbewegung und schwankt zwischen den Werten 18.000 und 25.000 US-Dollar. Doch nach wie vor befindet sich das digitale Zahlungsmittel in einem Abwärtstrend, da kein “higher high” und “higher low” gebildet werden konnte. Die wichtige Widerstandsmarke von 18.000 USD wurde bisher nicht gebrochen .

Die Frage, wie es mit dem Bitcoin weiter geht, ist daher allzu berechtigt:

Drei mögliche Szenarien könnten in naher Zukunft eintreten: 

  1. Es tritt eine Trendwende ein und der Bitcoin nähert sich seinem All-Time-High.

  2. Die wirtschaftspolitischen Konditionen sorgen dafür, dass weitere Verluste bevorstehen und die Widerstandsgrenze von 18000 US-Dollar gebrochen wird.

  3. Der digitale Token konsolidiert sich weiter, wodurch die Schwankungen geringer werden. 

Welche dieser Szenarien am wahrscheinlichsten ist, lässt sich nicht genau sagen. Einerseits haben sich viele Aktien und Indizes weitestgehend erholt, wodurch eine plötzliche Trendwende als äußerst unwahrscheinlich erscheint. Unter den regulierten und reglementierten Marktkonditionen ist mit einem erneuten Höhenflug nicht zu rechnen. Der Bitcoin benötigt Liquidität und das Vertrauen der Anleger, die zum jetzigen Zeitpunkt lieber in sichere Anlagen investieren. 

Andererseits ist der Bitcoin und insbesondere seine Community nicht zu unterschätzen. Totsagungen gab es schon unzählige Male und trotzdem stand eine Renaissance bevor. Dennoch lässt sich zusammenfassend sagen, dass die wirtschaftspolitischen Umstände kein geeignetes Umfeld für die digitalen Tokens sind. Welche der drei Szenarien eintreten wird, wird sich in naher Zukunft zeigen.

Fazit

Fraglich ist nun, wie sich die Kryptowährungen in naher Zukunft verhalten. Während einige Branchenbeobachter von einer Kehrtwende ausgehen, sind andere deutlich pessimistischer: Betrachtet man die diversen gesellschaftspolitische Umstände, so erscheint eine Erholung sehr unwahrscheinlich. Die herrschende Inflation, und die damit einhergehende Leitzinserhöhung der US-Notenbank FED, hat in jüngster Vergangenheit für Unsicherheit an allen Märkten gesorgt. Der Ukrainekrieg und die explodierenden Energiepreise prägen den europäischen Markt. Obwohl viele Anleger wegen des schwächelnden US-Dollars zu alternativen Währungen greifen, werden Krisenwährungen wie Gold oder Wertpapiere bevorzugt.

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