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Wie die Geldanlage Erfolg haben kann

Viele Deutsche haben Angst vor Aktien, dabei sind sie wichtig für die Altersvorsorge.

Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK im Auftrag des Vermögensverwalters Flossbach von Storch unter 2000 Menschen in der Bundesrepublik zeigt, dass Geldentwertung die größte Angst der Deutschen ist. 

Dennoch legen nur die wenigsten ihr Geld in Aktien an, obwohl sie der Inflation entgegenwirken können, indem sie für Renditen sorgen, da sie oft als Risiko betrachtet werden. Wer jedoch als Anleger eine Rendite erwirtschaften möchte, der muss auf bestimmte Dinge achten und sein Depot diversifizieren. 

Grundsätzlich müssen sich Anleger breit aufstellen und mit ihrem Depot zufrieden sein. Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, warnt, dass unzufriedene Kunden in volatilen Zeiten schneller die Nerven verlieren und Titel mit Verlust verkaufen. 

Max Herbst, Chef des Frankfurter Finanzdienstes FMH-Finanzberatung, stellt fest, dass viele Kunden nicht börsenaffin sind und ihren Finanzberatern oft misstrauen. So glauben viele der Befragten, dass ihr Geld in Bankkonten besser aufgehoben sei, obwohl der Sparzins nicht so schnell steigt wie die Inflation, wodurch das Geld weniger wert wird. 

Im Schnitt würden die Befragten, wenn sie ein Vermögen von 100.000 EUR erben würden, welches sie für zehn Jahre anlegen sollen, den Großteil des Geldes in Bankkonten lagern. Das deckt sich mit Berechnungen der Bundesbank, nach denen private Haushalte in Deutschland mehr als 40 Prozent ihres Geldvermögens als Bargeld oder auf Konten halten. Nur 16% des Vermögens würde in Aktien investiert werden, ähnlich viel würde in Immobilien investiert werden. 

Um Risiken und Chancen auszugleichen, können Anleger den Teil ihres Vermögens, den sie zu festen Konditionen investieren möchten, auf verschiedene Anlagen verteilen. Sie sind dazu angeraten, drei Monatsgehälter als finanzielle Reserve möglichst flexibel anzulegen.

Herbst meint, dass es für Tagesgeld 3,7% im Jahr gäbe. Ein weiterer Teil kann in Festgeld angelegt werden, wobei abhängig vom Anbieter bis zu vier Prozent für ein bis zwei Jahre locken können. Allerdings bieten viele Banken und Sparkassen weiterhin nur Nullzinsen an. 

Anleihen, die meist höhere Zinsen als Festgeld bieten, aber in der Regel nicht so stark schwanken wie Aktien, bieten sich auch für das Depot an. Derzeit bieten vor allem Papiere mit kurzen Laufzeiten hohe Renditen. Firmenbonds bringen ebenfalls deutlich höhere Renditen. So hat sich in Europa der entsprechende Index ICE Bofa Euro-Corporate Index seit dem Beginn der Zinswende vor rund einem Jahr auf 4,4% fast verdoppelt. Sein US-Pendant wirft gegenüber 2022 eine um rund ein Drittel höhere Rendite von 5,8% ab.

Aus Gründen des geringeren Risikos raten Experten zu Papieren guter Bonität, da Hochzinsanleihen niedrigerer Qualität zwar höhere Rendite bringen, allerdings in Zeiten des Wirtschaftsabschwungs auch eher ausfallen. Wer sich nicht mit Kursschwankungen befassen will, kann Anleihen bis zur Fälligkeit halten, bis sie zum Kurs von 100 Prozent zurückgezahlt werden.

Vor allem die Sorgen vor Aktien sehen Finanzexperten kritisch. Gerade die Angst vor Verlusten hält viele potenzielle Anleger vor Käufen ab. Marius Kleinheyer, Analyst bei Flossbach von Storch, weiß: „Ihre Verlustaversion bringt die Deutschen in der neuen Zeit der Inflation in ein neues Dilemma.“

Dabei bieten Aktien die besten Möglichkeiten zur Altersvorsorge, wie Experten berichten. So rät Herbst etwa dazu, mit einem geringen Aktienanteil das Investieren an den Börsen zu beginnen  und  empfiehlt dazu beispielsweise ETFs. Im Schnitt brachten Aktien, trotz kurzfristiger Schwankungen, in den letzten Jahrzehnten eine Rendite von sechs Prozent. 

Verbraucherschützer Nauhauser wendet eine Daumenregel an, wenn es um die Bestimmung einer passenden Aktienquote im Depot geht. Falls ein kurzfristiger Verlust von zehn Prozent für den Anleger verschmerzbar ist, empfiehlt er ihm eine Aktienquote von 20 Prozent. Der Rest sollte in stabile Anlagen wie Anleihen investiert werden, womit man sogar gegen Kursrutsche bis 50% gewappnet ist. 

Orientierung bilden darüber hinaus Profis mit geringer Ririkotoleranz. Ein vom Fondsratinghaus Scope Analysis mit der Spitzennote (A) bewerteter Fonds hält etwa aktuell knapp 22 Prozent internationale Aktien, gut drei Viertel an verschiedenen Anleihen sowie einen kleinen Teil an Gold und etwas Liquidität. Mit diesem Fonds hat Oddo BHF das Kapital in den vergangenen zwölf Monaten fast konstant gehalten.

In der gleichen Zeit haben die Börsenvergleichsindizes, die zu 30 Prozent der Weltaktienindex MSCI World und zu 70 Prozent der globale Staatsanleihenindex FTSE World Government Bond Index abbilden, rund sechs Prozent verloren. Im Gegensatz dazu erwirtschaftete der Oddo BHF Fonds nach Kosten jährlich zwei Prozent Rendite. Der Index legte in dieser Zeit allerdings jährlich um drei bis 4,5% zu. Der Fonds lag dabei aber nicht mehr als 9,7% im Minus.

Fonds mit höheren Aktienquoten erzielen aber mehr Rendite. Fonds mit Aktienquoten von bis zu 60 Prozent erwirtschafteten in den vergangenen zehn Jahren rund sechs Prozent Rendite im Jahr. Der Vergleichsindex legte im Schnitt 6,7 Prozent zu. Wenn sich also solche Fonds für Anleger lohnen können, performen sie oft nicht besser als die Vergleichsindizes, was an den hohen Gebühren von im Schnitt 1,3 bis 1,6 Prozent des Anlagekapitals jährlich liegt.

Preiswerter ist da die Möglichkeit, auf Indexfonds ETFs zu setzen und so zu versuchen, ein Portfolio nachzubauen. Breite Aktien-ETFs etwa auf den MSCI World oder den MSCI All Country World inklusive Schwellenländern kosten rund 0,2 bis 0,45 Prozent an Gebühren im Jahr, Anleihe-ETFs, wie auf verschiedene Bondindizes von Bloomberg, sind noch preiswerter. 

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