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Welche Investitionsmöglichkeiten ergeben sich jetzt für Anleger?

Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank

Die Europäische Zentralbank hat erstmals seit langer Zeit den Leitzins erhöht. Dies verändert die Umstände für neue Investitionen. Seit vergangenem Donnerstag ist der Leitzins seit knapp 11 Jahren nicht mehr negativ. Die geldpolitische Wende sorgt für neue Verhältnisse und macht Anleihen und Geld auf Konten wieder attraktiver, insofern es nach Abzug der Inflation wieder Ertrag gibt. 

Wertpapiere: Die Bedeutung der Leitzinserhöhung für Aktien

Es wird unter Analysten erwartet, dass der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) in den nächsten zwölf Monaten auf 1,5 Prozent angehoben wird. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Sparkassen-Wertpapiertochter Dekabank, erklärt, dass die Aktienmärkte die Zinswende bereits antizipiert haben. Ungewiss ist dennoch, in welchen Schritten der Leitzins angehoben wird. Robert Halver, Anlagestratege der Baader Bank, beschreibt die Zinswende wie folgt: “Selbst bei einem Leitzins von 1,5 Prozent sind die realen Bondrenditen nach Abzug der erwarteten Inflation noch immer deutlich negativ.”

Unbestritten ist, dass die Umstände und Bedingungen durch höhere Zinsen für Wertpapiere von Unternehmen und Institutionen schlechter werden, da die internen Geschäfte mit Fremdkapital finanziert werden. Außerdem muss für Schulden nun ein höherer Zinssatz gezahlt werden, wodurch der Unternehmenswert sinkt. 

In wirtschaftlich prekären Zeiten rücken sogenannte Value-Aktien in den Vordergrund. Im Gegensatz zu Wachstumsaktien glänzen diese durch solide Gewinne in der Gegenwart. “In Zeiten konjunktureller Krisen sind robuste Geschäftsmodelle gefragt”, so Ulrich Kater. 

Definition: Bei den sogenannten Value-Aktien versuchen die Unternehmen Dividenden an ihre Aktionäre auszuzahlen, da keine hohen Umsatzsprünge mehr zu erwarten sind. Value-Aktien haben ein geringes Wachstum, ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und hohe Cashflows. 

Gold: Zinserhöhung belastet die Krisenwährung: 

Innerhalb von drei Monaten hat das goldene Edelmetall knapp 13 Prozent an Wert verloren. Kurz nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist der Goldpreis über die 2000 Dollar-Marke pro Feinunze geklettert. Gegenwärtig befindet der Preis sich bei knapp 1720 USD. 

Die Geldpolitik in den USA durch die Fed hat für eine sinkende Nachfrage gesorgt. Luc Luyet, Analyst bei der Schweizer Privatbank Pictet, sagt dazu: “Edelmetalle wurden von einer aggressiveren Fed, steigenden Zinsen und einem starken US-Dollar hart getroffen.” Die steigenden Zinsen machen Anleihen im Gegensatz zu Gold attraktiver. “Mehr und mehr Anleger werfen infolge der anhaltenden Preisschwäche enttäuscht das Handtuch und trennen sich von ihren zuvor eingegangenen Goldinvestments, was zusätzlichen Druck auf den Preis ausübt”, erklärt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank. Solange weitere Zinsanhebungen erwartet werden, ist ein anhaltenden Pessimismus in Bezug auf die Krisenwährung wahrscheinlich.

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