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Muss Puma den Dax verlassen?

Warum die Aktie dennoch beliebt ist und welche anderen Wechsel im MDax und SDax zu erwarten sind

Möglicherweise muss Puma (WKN 696960 ; ISIN DE0006969603) nach 15 Monaten im Dax den Platz für Porsche (WKN PAG911 ; ISIN DE000PAG9113) räumen. Am 5. Dezember überprüft die deutsche Börse turnusgemäß ihre Indizes. Dass Porsche dann in den Dax aufsteigt, gilt als sicher. Der Einzugstermin des Sportwagenherstellers ist dann der 19. Dezember. 

Für einen Platz im Dax ist die Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz in den 20 Tagen vor der Indexentscheidung entscheidend. Porsche konnte mit 9,4 Milliarden EUR einen außerordentlich großen Börsengang begehen. Seitdem hat die Aktie um weitere 30% zugelegt. Zunächst schien es, als müsste Zalando (WKN: ZAL111 ; ISIN: DE000ZAL1111) für Porsche weichen, doch der Modehändler konnte rund 50% gewinnen, während Puma Verluste hinnehmen musste. Obwohl für Experten der Abstieg von Puma als Gewissheit gilt, ist die Aktie bei Analysten dennoch weiterhin beliebt. 

Puma ist besser aufgestellt als der größte Konkurrent Adidas (WKN: A1EWWW ; ISIN: DE000A1EWWW0). In diesem Jahr steuert Puma auf einen Rekordumsatz und einen Höchstgewinn zu. In den ersten neun Monaten konnte der Konzern einen operativen Gewinn von 600 Millionen EUR erwirtschaften und hat damit die untere Spanne der Gewinnprognose von 600 bis 700 Millionen EUR bereits früh erreichen können. 

Der Konkurrent Adidas hat hingegen in diesem Jahr schon drei mal die Gewinnerwartung gesenkt und rechnet nun mit einem Gewinn von 500 Millionen EUR. Analysten von Credit Suisse und RBC sind sich einig, dass Puma besser aufgestellt ist als Adidas. Die Puma-Aktie ist, gemessen am erwarteten Gewinn, niedriger bewertet als die Wertpapiere von Adidas oder Nike (WKN: 866993 ; ISIN: US6541061031). 

Laut Bloomberg raten 80% der Analysten zum Kauf der Puma-Aktie. Verkaufsempfehlungen gibt es nicht. Auch der Wechsel des Puma-Chefs Björn Gulden zu Adidas, der im Januar ansteht, ändert daran nichts. Der Analyst Thomas Maul von der DZ Bank geht davon aus, dass Guldens Nachfolger Arne Freundt die Marke auf ihrem Niveau halten kann. Freundt ist seit über zehn Jahren bei Puma, ist seit anderthalb Jahren Vorstandsmitglied und arbeitete  eng mit Gulden zusammen. Der Abstieg aus dem Dax wird laut Expertenmeinung keinen negativen Einfluss auf die Aktie haben. Das Kursziel für die Aktie liegt bei 70 EUR auf Sicht eines Jahres, was einem Kurspotenzial von 40% entspricht. 

Auch in MDax und SDax stehen mehrere Wechsel an. Nach starken Abstürzen verlässt der Batteriehersteller Varta (WKN: A0TGJ5 ; ISIN: DE000A0TGJ55) den MDax. Aus dem SDax könnte hingegen der Biokraftstoffhersteller Verbio (WKN: A0JL9W ; ISIN: DE000A0JL9W6) in den MDax aufsteigen. Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C ; ISIN: DE000A0HN5C6) müsste dafür dann den Platz räumen. Je nachdem wie sich die Kurse in den letzten Handelstagen entwickeln, könnten aber auch TAG Immobilien (WKN: 830350 ; ISIN: DE0008303504), die Software AG (WKN: A2GS40 ; ISIN: DE000A2GS401), Jungheinrich (WKN: 621993 ; ISIN: DE0006219934), Sixt (WKN: 723132 ; ISIN: DE0007231326) oder ProSiebenSat1 Media (WKN: PSM777 ; ISIN: DE000PSM7770) für Verbio weichen. 

Aufstiegskandidaten im SDax könnten ferner Adva Optical (WKN: 510300 ; ISIN: DE0005103006) und Elmos Semiconductor (WKN: 567710 ; ISIN: DE0005677108) sein, die voraussichtlich Medios (WKN: A1MMCC ; ISIN: DE000A1MMCC8) und Instone Real Estate (WKN: A2NBX8 ; ISIN: DE000A2NBX809) verdrängen würden. 

Zwar hätte, mit Blick auf den Börsenwert, die Commerzbank (WKN: CBK100 ; ISIN: DE000CBK1001) die Chance auf einen Dax-Aufstieg, allerdings dürfen seit September 2021 nur Unternehmen in den Dax aufsteigen, die in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Gewinn vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen (Ebitda) erwirtschaftet haben, woran die Commerzbank scheitern dürfte. 

Die Commerzbank weist weder ein Ebitda noch einen vergleichbaren Wert aus. 2020 machte die Bank einen Nettoverlust von 2,9 Milliarden EUR und einen operativen Verlust von 233 Millionen EUR, womit wahrscheinlich ist, dass ein Wert, der mit der Ebitda vergleichbar ist, ebenfalls negativ ist. 

Wenn im kommenden Jahr nur noch die Geschäftsjahre 2021 und 2022 entscheidend sind, dann ist mit einem Aufstieg in den Dax zu rechnen, da sich der Gewinn der Commerzbank 2021 auf 291 Millionen EUR belief und in diesem Jahr bei über einer Milliarde EUR liegen dürfte.

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