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Einstiegsmöglichkeiten trotz Gewinnwarnung?

Welche Kurschancen gibt es aktuell?

In der laufenden Bilanzsaison führen selbst drastische Gewinnwarnungen nicht immer zu Kursverlusten. Trotz sinkender Umsatz- und Gewinnerwartungen können solche Hiobsbotschaften eine große Chance für einen Konzern sein. Im Hinblick auf die künftige Aktienentwicklung gilt es, finanzmarktrelevante Kennzahlen wie Gewinn, Rendite, Dividende und Aktienbewertung sowie das Geschäftsmodell und die Glaubwürdigkeit des Managements, mit Krisen wie einer Gewinnwarnung umzugehen, zu berücksichtigen. Drei Dax-Unternehmen zeigen, dass mit einer Gewinnwarnung nicht immer ein Abverkauf einhergeht. 

SAP

Europas größter Hersteller für Software korrigierte seine Jahresziele, da die Erlöse aus Cloud-Geschäften geringer ausfallen als erwartet. Aufgrund andauernder ökonomischer Unsicherheiten haben sich einige Großkunden für eine Lizenz- statt für eine Cloud-Lösung entschieden, so der SAP-Vorstandschef Christian Klein. SAP (ISIN: DE0007164600 ; WKN: 716460) geht in seiner neuen Prognose für das laufende Geschäftsjahr von einer währungsbereinigten Steigerung des Cloud-Umsatzes von 23 bis 24 Prozent aus. Zuvor lag die Spanne bei 23 bis 26 Prozent. Statt 14 bis 14,4 Milliarden Euro Erlöse in der Cloud-Sparte werden nun 14 bis 14,2 Milliarden Euro anvisiert. 

Trotz einem Nettoergebnis von 4,793 Millionen Euro und einer Dividendenrendite von 1,7 Prozent sind die Anteilsscheine nicht preiswert. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,3 sind die Wertpapiere anfällig für eine Börsenkorrektur. Dennoch sind solche Werte in der Technologiebranche üblich. 

BASF

BASF (ISIN: DE000BASF111 ; WKN: BASF11), Europas größter Chemieproduzent, erklärte im Juni, dass sich der Konzern nach einem guten ersten Halbjahr auf schwierigere Zeiten einstellen müsse, weil man nicht mehr von den angespannten Lieferketten bei der Konkurrenz profitiere, der Konsum durch die steigenden Preise gebremst werde und die Energiekosten zu hoch seien. Trotz dieser Hiobsbotschaft raten 10 Analysten zum Kauf, 15 zum Halten und 4 zum Verkauf. Nach einem kurzen Abwärtstrend erreichten die Wertpapiere ihre Talsohle und stiegen zwischenzeitlich um über 10 Prozent.

Mit einer Dividendenrendite von 7,2 und einem im Verhältnis niedrigen KGV von 10,8 sind die Aktien trotz der schwierigen Marktkonditionen für Anleger äußerst attraktiv. So erklärte der Analyst Markus Mayer von der Baader Bank: „BASF hat bestätigt, eine Dividende zu zahlen und nicht zu kappen, selbst wenn sich der Chemiemarkt nicht schnell verbessern würde.“

Bayer

Aufgrund von Umsatzrückgängen sah sich der Pharma- und Saatgutkonzern Bayer (ISIN: DE000BAY0017  ; WKN: BAY001):  zu einer Gewinnwarnung veranlasst. Noch im vergangenen Jahr war das Agrargeschäft der große Gewinntreiber gewesen, gegenwärtig sorgen sinkende Preise für Glyphosat für Umsatzeinbußen. 

Analysten erwarten für das Handelsjahr 2023 ein Nettoergebnis von 3.094 Millionen Euro. Dies zeigt sich auch in den Empfehlungen der Experten: 18 raten zum Kauf, 8 zum Halten und lediglich einer zum Verkauf. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit 7,3 relativ niedrig. 

Fazit

Es zeigt sich, dass es selbst in wirtschaftlich-prekären Zeiten Einstiegsmöglichkeiten gibt. Diese sollten allerdings nicht blind genutzt werden, um Geld zu investieren. Finanzmarktrelevante Kennzahlen sowie ein Risikomanagement sollten bei jeder Investition berücksichtigt werden. 

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