Einstiegsmöglichkeiten für Dax-Aktien
Diese fünf Titel sind unterbewertet.
Der deutsche Aktienindex befindet sich mit 16.000 Punkten nur zweieinhalb Prozent unter seinem Allzeithoch. Trotzdem sind dort einige Einzelwerte vertreten, die unterbewertet sind. Dies zeigt eine der bedeutendsten Kennzahlen der Finanzanalyse:
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) drückt aus, wie hoch ein Konzern gemessen am Eigenkapital bewertet ist. Aus allen Vermögenswerten eines Unternehmens, abzüglich seiner Verbindlichkeiten, lässt sich der Buchwert errechnen. Ein KBV von knapp eins, wie ihn beispielsweise BASF erreicht, bedeutet, dass alle BASF-Wertpapiere nur so viel kosten, wie der Konzern an Eigenkapital hat. Eine Aktie mit einem KBV von 0,3 hat dann dreimal so viel Kapital wie der Börsenwert. Interessant sind für Anleger Dax-Unternehmen mit einem KBV von ≤ 1. Davon gibt es momentan insgesamt fünf, die im Folgenden vorgestellt werden.
Volkswagen
VW dürfte mit 16,6 Milliarden Euro, wie es Analysten im Durchschnitt prognostizieren, in diesem Jahr netto so viel verdienen wie kein anderes deutsches Unternehmen. Heruntergerechnet ist jede einzelne VW-Aktie nur noch den 3,7-fachen Jahresnettogewinn wert. So niedrig ist derzeit keine andere Dax-Aktie bewertet. Der KBW beträgt gemessen an VWs Eigenkapital nur 0,39. 15 Analysten raten zum Kauf, 7 zum Halten und nur zwei zum Verkauf der Wertpapiere.
Fresenius
In den vergangenen fünf Jahren haben die Aktien rund 60 Prozent verloren, ohne dass die Gewinne gesunken sind oder sich das Eigenkapital verringert hat. Das Ergebnis ist ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,68. Somit ist der Medizintechnik- und Gesundheitskonzern an der Börse weniger wert, als er an Vermögenswerten abzüglich seiner Verbindlichkeiten ausweist. Von den 21 Analysten raten 14 zum Kauf und 7 zum Halten.
Deutsche Bank
Seit der Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt sind Banken unterbewertet. Anders jedoch als bei anderen Kreditinstituten beträgt der Bewertungsabschlag gegenüber dem eigenen 20-Jahres-Durchschnitt derzeit 56 Prozent. Das KBV ähnelt mit 0,3 dem von VW. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist bei dem Geldgeber niedrig. Dieses liegt bei 4,5. Dabei sind die Zinswende und die rasant steigenden Zinsen “pures Adrenalin für die Bankbilanzen“, so kürzlich Andreas Thomae von der Fondsgesellschaft Deka Investment auf der Jahreshauptversammlung der Deutschen Bank. 13 Analysten raten zum Kauf, 11 zum Halten und drei zum Verkauf.
RWE
Mit einem Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro hat der Energiekonzern in den ersten drei Monaten bereits drei Viertel des für 2023 prognostizierten firmeneigenen Mindestziels erreicht. Maßgeblich für den Gewinn verantwortlich ist neben dem Energiehandel das Segment Wasser, Biomasse und Gas, wo sich das bereinigte Ergebnis von 260 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,2 Milliarden Euro vervielfachte. Das KBV ist mit 0,91 immer noch verhältnismäßig niedrig, ebenso wie das KGV von 11,7. Alle 25 Analysten raten zum Kauf.
BASF
Der letzte unterbewertete Titel aus dem Dax ist Europas größter Chemieproduzent BASF. Aufgrund der schwachen Nachfrage und der niedrigen Verkaufspreise hat der Konzern seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn drastisch gesenkt. Der Bewertungsabschlag liegt bei -51 Prozent. Das KBV befindet sich mit 0,99 knapp unter Eins, das KGV liegt bei 10.
15 Analysten raten zum Kauf, 15 zum Halten und lediglich vier zum Verkauf der Wertpapiere.
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