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Chancen und Risiken für den Dax

Die starke Entwicklung des deutschen Leitindex führt zur Sorge, ob diese Rallye anhält. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle

© Skywalker_ll

Der Dax rangiert wieder auf Vorkriegsniveau. Seit seinem Tief von Ende September bei 11.975 Punkten konnte sich der Dax in viereinhalb Monaten um 31% auf 15.500 Punkte erholen. Fraglich ist, ob der Rallye nun eine Korrektur folgt. Es bestehen viele Chancen und Risiken für die Kursentwicklung. 

Der Zinsanstieg gilt als Risiko für die Aktienkurse. Besonders belastend ist das Abflauen des Wachstums in den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt für Dax-Unternehmen. Hintergrund sind die acht Zinserhöhungen um insgesamt 4,5% seit dem vergangenen Jahr. Und auch in Europa steigen die Zinsen konstant. Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp sieht die Gewinnaussichten deshalb gefährdet. Riskant sind steigende Zinsen, da sie die Ausgaben von Unternehmen reduzieren, was die Unternehmensgewinne und Dividenden schmälert. Gleichzeitig verteuern sich die Kredite und Anlagealternativen wie Anleihen werden attraktiver. Noch ist der Einfluss auf die Aktienkurse gering, aber auf Dauer könnten sie Wachstum und Gewinne ausbremsen. Daher ist die derzeitige Entwicklung keine Garantie für die Zukunft. Die Zinsen zeigen erst verzögert ihre Wirkung. Für 2023 ist sogar mit weiteren Zinssprüngen zu rechnen. 

Auch der Krieg in der Ukraine wird sich auf die Börsen auswirken. In welcher Weise ist aber noch nicht absehbar, weshalb sich Experten mit Prognosen zurückhalten. Ein Ende des Krieges würde jedoch mit Sicherheit die Aktienkurse beflügeln. Aufgrund einer höheren Konsum- und Innovationsbereitschaft wären Rekordgewinne für Unternehmen wahrscheinlicher, was dem Dax das Potenzial für ein Niveau über 16.740 Punkten ermöglicht, was eine faire Bewertung wäre. Eine Ausweitung des Krieges könnte die Kurse hingegen weiter drücken, was neue Tiefstände unter 11.000 Punkten wahrscheinlich machen würde. Ähnlich riskant sind die Entwicklungen des chinesisch-amerikanischen Konfliktes. Unter wirtschaftlichen Sanktionen gegen China würden alle Unternehmen mit Chinageschäft betreffen, wodurch auch der Dax prozentual zweistellig einbrechen könnte. 

Gleichzeitig stimmt die verbesserte Konjunktur optimistisch. Die Stimmung und Perspektiven haben sich bei Unternehmen und Verbrauchern gebessert, was sich auch an den gesunkenen Energiekosten zeigt. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank meint, dass die Schwächung der Wirtschaft milder ausfallen könnte, als zunächst erwartet. Es deutet sich in der Euro-Zone sogar ein Wirtschaftswachstum an. Sollten die wirtschaftlichen Frühindikatoren weiter steigen, könnten die Aktienmärkte weiter zulegen, 

Auch die Bewertung von Unternehmen stimmt hoffnungsvoll. Analysten rechnen mit einem Gewinnwachstum von zwei Prozent für deutsche Dax-Unternehmen. Laut Hürkamp fallen die Berichte besser aus als erwartet. Für den Dax sei ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,5 zu berechnen, womit die Aktien leicht unterbewertet sind. Mit einem Niveau von 16.740 Punkten sei der Dax fair bewertet, da das KGV von 13,5 auf seinem Durschnittswert stünde. Das wäre ein Niveau von 500 Punkten über dem Rekordhoch. Sollten sich die Gewinnaussichten bessern, gäbe es sogar noch mehr Potenzial nach oben. Vor allem die Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik ist hier ein Hoffnungsträger. Für die Auto- und die Halbleiterindustrie ist China ein wichtiger Markt, der sich derzeit erholt. 

Die mögliche Ausschüttung von Rekorddividenden dürften ebenfalls als Chance gelten. Laut des Handelsblattes werden die Dividenden insgesamt voraussichtlich 54 Milliarden EUR betragen. Experten sind der Meinung, dass ich die Dividenden auszahlen werde, da sie die Kaufkraft von Investoren schützen. Die Dividenden fallen insgesamt sechs Prozent höher aus als im Vorjahr. Insgesamt werden 45% der Nettogewinne an die Anteilseigner weitergeleitet. Im Durchschnitt beläuft sich die Dividendenrendite auf dreieinhalb Prozent. 

Viele Aktionäre leiten derzeit aus den Kurscharts einen intakten Aufwärtstrend ab. Dieser hält an, da die steigenden Kurse immer neues Anlagekapital anziehen. Experten halten 16.830 Punkte für das Ziel in diesem Jahr. 

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