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Aktienmarkt behauptet sich gegen die steigenden Zinsen

Der Aktienmarkt kann sich gegen die steigenden Zinsen behaupten. Unter Profis herrschen trotzdem Zweifel.

Nachdem der Dax als Reaktion auf neue Daten zur US-Inflation um 200 Punkte gesunken war, konnte dieser Abwärtstrend noch umgekehrt werden, weshalb der deutsche Leitindex gestern mit 0,2% im Plus bei 15.534 Punkten notierte. Gestern näherte sich der Kurs sogar dem Jahreshoch bei 15.659 Punkten auf 25 Punkte an. Grund für das Abrutschen der Kurse war ein Minus des US-Erzeugerpreisindex um 0,7% und nicht wie erwartet um 0,4%. Damit überstieg diese Woche ein zweiter Inflationsbericht die Erwartungen. Auch der Verbraucherpreisindex stieg um 0,5% und damit stärker als erwartet. 

Erstaunlich ist hingegen, dass der Aktienmarkt sich gegen die steigenden Zinsen behaupten kann. Eine zweijährige Bundesanleihe hat mittlerweile eine Rendite von 2,88% und damit ein neues 14-Jahres-Hoch erreicht. Die Zinssätze sollen im März um weitere 50 Basispunkte erhöht werden, so EZB-Präsidentin Lagarde. Der derzeitige Leitzins liegt bei drei Prozent. Ähnlich verhalten sich die Renditen der US-Staatsanleihen. Die zehnjährige Anleihe notierte zeitweise bei 3,82%. Laut Thomas Altmann vertrauen die Anleger darauf, dass Unternehmen die derzeitigen Schwierigkeiten meistern. 

Der gestrige Donnerstag war der elfte Handelstag, in der der Dax in einer Seitwärtsspanne von 400 Punkten notierte. Trotz der Kursgewinne war der Börsenumsatz bei einem geringen Handelsvolumen von 50 Millionen Stücken eher unterdurchschnittlich ausgefallen. Durchschnittlich wurden in den vergangenen vier Wochen 60 Millionen Papiere gehandelt. 

Institutionelle Anleger zeigen hingegen wenig Zuversicht. Laut einer Erhebung der Börse Frankfurt zeigen sich die Profis skeptisch. Viele Anleger haben sich von Long-Investments getrennt und sind auf die Short-Seite gewechselt. Sollten die Kurse steigen, könnte eine Rally stattfinden, da die Pessimisten ihre Positionen schließen müssen. Joachim Goldberg rechnet damit, dass die Short-Positionen zwischen 14.950 und 14.990 Punkten geschlossen werden. Allerdings sei nach Goldberg die Zahl der Pessimisten nicht groß genug, um einen Short-Squeeze anzustoßen, also einen starken Kursanstieg innerhalb kurzer Zeit, der oft nach einer hohen Zahl an Short-Positionen zu beobachten ist. 

Profis kaufen mehr europäische Aktien

Laut einer Umfrage der Bank of America unter internationalen Fondsmanagern haben die Profis zuletzt wieder mehr Aktien aus der Euro-Zone gekauft, was auch den Dax gestützt hat. Seit seinem Jahrestief Ende September ist der Dax um 30% geklettert und konnte seine hohen Verluste seit 2012 um 85% wettmachen. Seit Jahresanfang liegt das Plus bei 12,5%. Viele Fondsmanager halten diese Entwicklung für eine Bärenmarktrally und damit nicht für lang anhaltend. Solange die Skepsis unter den Fondsmanagern noch groß ist, dürfte ein Crash am Aktienmarkt aber unwahrscheinlich sein. 

Der Blick auf die Einzelwerte zeigte am Donnerstag das Auf und Ab an den Aktienmärkten. Die Commerzbank (WKN: CBK100 ; ISIN: DE000CBK1001) konnte ihren Gewinn 2022 verdreifachen und schlägt erstmals eine Dividende von 20 Cent pro Aktie vor. Insgesamt legten die Papiere um 11,6% zu. Mit einem Anstieg um 4,4% gehörten die Aktien von Airbus (WKN: 938914 ; ISIN: NL0000235190) zu den Gewinnern im Dax. Die Aktie von Synlab (WKN: A2TSL7 ; ISIN: DE000A2TSL71) verlor 5,8% und sackte auf ein Niveau von 7,29 EUR ab. Der Tag endete bei einem Minus von 2,4%. Die Aktie von Siemens Healthineers (WKN: SHL100 ; ISIN: DE000SHL1006) verlor 2,1% und wird bei 50,21 EUR gehandelt. 

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