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Bitcoin-ETF genehmigt

Das sind die Folgen für den Kryptomarkt

Am Mittwochabend gab die US-Börsenaufsicht SEC nach Börsenschluss bekannt, dass sie börsengehandelte Fonds (ETFs) zulassen wird, die den Kurs der Mutter aller Kryptowährungen Bitcoin abbilden - ein Meilenstein für die Welt der digitalen Tokens. Schon an diesem Donnerstag könnten die zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs in den Handel starten. 

Definition: Bitcoin ist eine digitale Währung, auch bekannt als Kryptowährung. Sie wurde im Jahr 2009 von einer unbekannten Person oder Gruppe unter dem Pseudonym “Satoshi Nakamoto” eingeführt. Bitcoin existiert ausschließlich in digitaler Form. Jede Bitcoin-Transaktion wird durch komplexe kryptographische Algorithmen gesichert, die sowohl die Sicherheit als auch die Anonymität der Transaktionen gewährleisten. 

Dezentralisierung: Anders als traditionelle Währungen, die von Zentralbanken verwaltet werden, basiert Bitcoin auf einer dezentralisierten Technologie namens “Blockchain”. Diese Technologie ermöglicht es, dass jede Transaktion über ein Netzwerk von Computern verifiziert und aufgezeichnet wird, was eine zentrale Kontrollinstanz überflüssig macht.

Mining: Neue Bitcoins werden durch einen Prozess namens „Mining“ geschaffen. Dabei lösen Computer komplexe mathematische Probleme, um Transaktionsblöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Als Belohnung erhalten die Miner neue Bitcoins. Dieser Prozess verbraucht jedoch eine erhebliche Menge an Energie.

In den Stunden nach Verkündung der Genehmigung bewegte sich der Bitcoin eher seitwärts, am Donnerstagmorgen notierte die wertvollste Kryptowährung bei 45.872 Dollar. Zum Wochenstart lag der Kurs noch nahe der 47.000-Dollar-Marke.

Indes feierte die Kryptobranche den langersehnten Durchbruch: „Der Schritt legitimiert Kryptowährungen als Assetklasse“, erklärt Oliver Eckhard, Mitgründer und Investmentchef des Kryptohedgefonds Protocap. Er rechnet damit, dass künftig eine Reihe von digitalen Assets „ihren Weg in die Portfolios von traditionellen Investoren finden wird”.

Die Begründung der SEC: 

Bislang versuchten zahlreiche Anbieter, die Zulassung für einen Antrag zu erhalten. Bisher lehnte die SEC dies stets mit der Begründung ab, dass es auf dem Spot-Markt für Bitcoin, an dem Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinandertreffen, zu Preismanipulationen kommen könnte. Blackrock, der weltweit größte Vermögensverwalter, wagte im vergangenen Juni einen neuen Vorstoß: Nach monatelanger Prüfung gab die SEC diesem Antrag statt, da sie keine rechtliche Grundlage mehr sah, die Anträge abzulehnen. 

Dennoch betonte SEC-Chef Gary Gensle in einer Mitteilung, dass er Kryptowährungen immer noch skeptisch gegenüber stehe, jedoch aus formaler Sicht den ETFs nichts mehr im Wege stehe. „Bitcoin ist in erster Linie ein spekulativer, volatiler Vermögenswert, der auch für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche, die Umgehung von Sanktionen und Terrorismusfinanzierung genutzt wird.“

Das ändert sich nun:

Benjamin Dean, Leiter für digitale Vermögenswerte beim Vermögensverwalter WisdomTree, erklärt: „Ein Bitcoin-Spot-ETF bietet Anlegern ein neues Instrument, um in den USA in den Vermögenswert zu investieren.“ Institutionelle Investoren und Privatanleger gelten als potenzielle Zielgruppe. Grundsätzlich ist das Krypto-Investment nun unkomplizierter und sicherer. Durch den ETF haben Investoren ein reguliertes Produkt, mit dem sie jederzeit in den Markt ein- oder aussteigen können. 

Auswirkungen auf den Kurs: 

Gesicherte Kursprognosen sind bei Kryptowährungen kaum möglich, da es keine Fundamentaldaten gibt wie Unternehmensumsätze oder -gewinne, mit denen sich der innere Wert bestimmen lässt. Allerdings ist im Code des Bitcoins festgelegt, dass es maximal 21 Millionen Bitcoins geben wird, wobei der letzte erst im Jahr 2140 geschürft werden dürfe. Gegenwärtig gibt es bereits über 19 Millionen, sodass das Angebot kaum noch wachsen dürfte. Die Nachfrage durch neue Anleger ist also entscheidend. 

Genauso wenig lassen sich genaue Kursziele definieren: Für eine ist ein Anstieg auf das Allzeithoch von 69.000 Dollar realistisch, andere rechnen mit Kursen von 100.000 Dollar, manche sogar von über einer Million Dollar. Kurzfristig könnten die Kurse aber sinken, warnte zuletzt selbst die Tech-Investorin Cathie Wood: „Diejenigen, die in den Markt eingestiegen sind und einige schöne Gewinne erzielt haben, werden wahrscheinlich auf die Nachricht hin verkaufen“, vermutet Wood. Langfristig erwartet Wood aber ein deutliches Kursplus. Fürs Jahr 2030 hat sie ihr Kursziel bei knapp 1,5 Millionen Dollar gesetzt.

Andere halten solche Szenarien für unrealistisch. Je höher der Kurs ist, desto stärker dürfte der Nutzen hinterfragt werden. Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies in Frankfurt, meint dazu: „Der Bitcoin ist ein spekulatives Asset ohne intrinsischen Wert. Nur ein kleiner Teil der täglichen Transaktionen ist Payment, der Rest ist Spekulation.

Fazit

Auch wenn sich die neuesten Meldungen als Meilenstein interpretieren lassen, bleiben Kryptowährungen eine volatile und riskante Währung. Sein Preis kann stark schwanken, was teilweise auf spekulative Handlungen, regulatorische Nachrichten und Änderungen in der Wahrnehmung seiner Nützlichkeit und Sicherheit zurückzuführen ist. Zwar erhalten Anleger durch einen ETF die Chance, ihr Vermögen gesicherter anzulegen, allerdings sollten die damit verbundenen Risiken im Blick behalten werden. 

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