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Woolworths Expansionspläne

Unternehmen profitiert von der Inflation

Von der Kaufzurückhaltung der deutschen Verbraucher spürt der Discounter Woolworth nichts. Vor 15 Jahren stand der Billiganbieter kurz vor dem Aus, jetzt soll das Expansionstempo massiv erhöht werden. „Ich bin optimistisch, dass wir den Umsatz und die Anzahl der Geschäfte in den kommenden fünf Jahren noch mal verdreifachen werden“, erklärte Woolworth-Chef Roman Heini. Infolgedessen würde so die Anzahl der Läden auf mehr als 2000 steigen. 

Preiskampf und Gewinnchancen im Billigsegment:

Die Inflation beschert Woolworth zahlreiche zusätzliche Kunden. So sei der Umsatz im Weihnachtsgeschäft um mehr als zehn Prozent gewachsen, so Heini und liege nun bei deutlich über einer Milliarde Euro pro Jahr. Dies sei eine Verdopplung in lediglich drei Jahren. „Die Menschen suchen Woolworth als alternative und günstige Einkaufsstätte auf“, sagt der Woolworth-Chef.

Abseits des Lebensmittel-Sektors entwickelt sich der Discountmarkt immer mehr zum Zweikampf. So steigerte auch der niederländische Billighändler Action, der in diesem Jahr seinen 500. Laden in Deutschland eröffnete seinen Umsatz im vergangenen Handelsjahr um knapp 30 Prozent steigerte. In Deutschland sind die Pläne von Woolworth noch ambitionierter. „Im kommenden Geschäftsjahr wollen wir bis zu 150 neue Standorte in Deutschland eröffnen“, so der CEO. Allein im laufenden Geschäftsjahr, das Anfang April endet, hat der Billig-Händler rund 100 neue Filialen neu eröffnet. 

Im direkten Vergleich hat Action 2023 rund 50 neue Standorte eingeweiht, laut internen Planungen sollen in den kommenden Monaten weitere 60 bis 70 dazukommen. „Der deutsche Markt ist sehr wichtig für Action, es ist unser zweitgrößter Markt“, sagte Action-Chefin Hajir Hajji. 

Woolworth-Kaufhäuser ersetzen den sterbenden Fachhandel:

Im Gegensatz zu Action ist Deutschland der Kernmarkt für Woolworth, trotz der kürzlich begonnenen Expansion nach Österreich und Polen. „Wir sehen auch in Deutschland noch viele weiße Flecken, da ist für uns noch viel Potenzial“, erklärt Heini. Weiter führt er aus: „Wir erleben großes Interesse von vielen Kommunen, die Leerstände haben. Wir schließen die Lücken, die das Sterben des Fachhandels hinterlässt.” 

Während Lebensmitteldiscounter wie Aldi oder Lidl und Nonfood-Discounter wie Tedi, Kodi, Action oder Woolworth von der Inflation und der Nachfrage nach Niedrigpreisen profitieren, prognostiziert  der Handelsverband Deutschland (“HDE”) zunehmende Probleme für den Fachhandel: Nach Schätzungen des “HDE” werden dieses Jahr weitere 5000 Geschäfte in den Innenstädten schließen. 

Aussichten: 

An zahlreichen Standorten ist das Unternehmen mit einer Fläche von 400 bis mehr als 2500 Quadratmetern vertreten, sowohl auf dem Land als auch in der Innenstadt, im Shoppingcenter oder im Fachmarktcenter. „Uns werden Toplagen jetzt stärker angeboten, aber wir trauen sie uns auch eher zu als früher, weil wir dort sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, so Heini.

Die jüngsten Erfolge lassen sich auf den CEO und Handelsexperten Roman Heini zurückführen, der vor drei Jahren den Chefposten übernahm. Zuvor sammelte er 20 Jahre lang Erfahrungen im Lebensmittelsektor. Als ehemaliger Deutschland-Chef für Aldi Süd und US-Chef von Lidl treibt Heini nun die Expansion in Europa voran. Ab April sollen in Polen noch mal 40 Filialen dazukommen und in Österreich weitere 30. Zusammen mit den Neueröffnungen in Deutschland wird das Netz damit in Summe um 220 Filialen erweitert. „Das ist ambitioniert“, so Heini, „aber wir sind zuversichtlich, dieses Wachstum bewältigen zu können.“

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