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Tesla Motors Inc.
WKN A1CX3T

Tesla-Wertpapiere im Abwärtstrend

Elektroautobauer warnt vor deutlich verlangsamtem Wachstum

Bei der Vorstellung seiner Jahresbilanz hat Tesla die Erwartungen der Analysten verfehlt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz im Schlussquartal um drei Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar, wie der Hersteller am Mittwochabend mitteilte. Experten hatten jedoch mit  knapp 25,9 Milliarden Dollar gerechnet. 

Teslas Zahlen enttäuschen: 

Eine einmalige Steuergutschrift bescherte dem Unternehmen einen verdoppelten Nettogewinn von 7,9 Millionen Dollar. Allerdings brach der wichtigere operative Gewinn im Vorjahresvergleich um 47 Prozent ein auf zwei Milliarden Dollar. Die operative Marge halbierte sich auf 8,2 Prozent. Selbst der Gewinn pro Aktie erfüllte nicht die Erwartungen. 

Auch für das laufende Handelsjahr seien kaum Besserungen zu erwarten: Der Elektroautopionier erklärte hingegen, das Auslieferungswachstum könnte „deutlich niedriger liegen“ als in vorherigen Jahren. Im vergangenen Jahr stiegen die Auslieferungen aufgrund von Preissenkungen um 38 Prozent auf 1,8 Millionen Fahrzeuge. „Tesla befindet sich zwischen zwei bedeutenden Wachstumszyklen“, erklärte Musk.

Autopilot und KI:

Elon Musk skizzierte die langfristige Zukunft von Tesla wie gewohnt optimistisch, insofern alle Pläne umgesetzt werden. „Ich sehe einen Weg, auf dem Tesla eines Tages das wertvollste Unternehmen der Welt wird“, erklärte er. Derzeit nimmt Apple diesen Platz ein, mit einer Marktkapitalisierung von drei Billionen Dollar, während Tesla bei 651 Milliarden Dollar liegt.

Nach Musks Meinung sind Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) entscheidend. Er betonte, dass Tesla heute nicht mehr nur ein Automobilhersteller sei, sondern ein Unternehmen für KI und Robotik, und behauptete, beim Einsatz von KI „das effizienteste Unternehmen der Welt“ zu sein. Allerdings blieben konkrete Belege für diese Aussage aus. Bezüglich des wichtigsten KI-Projekts des Unternehmens, dem Autopilot-System („Full Self-Driving“), verwies Musk auf die neueste Version “FSD v12”, die derzeit ausgeliefert wird. Bei der Interpretation von Kameradaten setzt Tesla auf sogenannte neuronale Netze, also selbstlernende Algorithmen, statt auf klassischen Programmcode.

Musk gab an, dass bereits über 300.000 Zeilen C++-Code durch neuronale Netze ersetzt wurden. Doch ersten Testberichten zufolge funktioniert der Autopilot dadurch nicht durchgehend besser. In manchen Verkehrssituationen agiere das System laut dem US-Fachportal Electrek „natürlicher“, in anderen „dümmer“.

Musks oft wiederholtes Versprechen, bis zum Jahresende vollautonome Robotaxi-Flotten auf den Markt zu bringen, wiederholte er am Mittwoch nicht. Die angekündigte Lizenzierung der FSD-Technik sei bei anderen Herstellern auf wenig Interesse gestoßen.

Neue Tesla-Modelle:

Elon Musk präsentierte ebenfalls konkrete Pläne für die Modellpalette von Tesla. Er erklärte das langsamere Wachstum im Jahr 2024 damit, dass Teams bereits an der nächsten Fahrzeuggeneration arbeiten. „Wir sind sehr weit mit unserer nächsten Fahrzeuggeneration. Ein neues Produkt wird kommen“, so Musk. Diese neue Generation werde Ende 2025 zunächst in Austin, dann voraussichtlich in Mexiko und anschließend weltweit produziert. Musk versprach die Einführung eines „revolutionären“ Fertigungsverfahrens namens „NV9X“, um Kosten zu senken. Details zum neuen Fahrzeug nannte er jedoch nicht.

Laut Reuters soll 2025 die Produktion eines kompakten SUVs unter dem Codenamen „Redwood“ beginnen, was Analysten bereits seit Jahren erwarten. Elon Musk hatte bereits 2020 ein preisgünstiges Angebot unterhalb des “Model 3” in Aussicht gestellt, das etwa 25.000 Dollar kosten könnte.

Die Markteinführung des neuesten Produkts, des “Cybertrucks”, dauert länger als bei anderen Modellen aufgrund der Komplexität seiner Herstellung, so Tesla. Die derzeitige Produktionskapazität beträgt 125.000 Fahrzeuge pro Jahr, und Musk strebt einen Absatz von einer Viertelmillion “Cybertrucks” pro Jahr an, ohne einen genauen Zeitrahmen zu nennen.

Persönliche Pläne des Milliardärs: 

An der Wall Street war man gespannt, wie Elon Musk zu der Diskussion über seine zukünftige Rolle bei Tesla Stellung bezieht. Musk hatte das Unternehmen zu einem Weltmarktführer in der Elektromobilität gemacht und den Börsenkurs erheblich gesteigert. Allerdings fiel der Milliardär abseits des Tagesgeschäfts durch eigenmächtige Entscheidungen und kontroverse Äußerungen auf, insbesondere auf der von ihm übernommenen Plattform “X” (ehemals Twitter).

Letzte Woche überraschte Musk die Investoren mit einem Art Ultimatum per Tweet. Er drohte damit, künftige KI- und Robotik-Produkte außerhalb von Tesla zu bauen, falls er nicht etwa ein Viertel der Stimmrechte kontrolliere. Obwohl Musk derzeit 13 Prozent der Aktien besitzt und damit der größte Anteilseigner ist, könnte er seinen Anteil auf knapp 21 Prozent erhöhen, indem er seine Aktienoptionen ausübt. Allerdings sind damit hohe Kosten verbunden. Musk scheint darauf zu hoffen, dass der Verwaltungsrat ihm die Aktien im Rahmen eines neuen Vergütungspakets zuweisen wird. Doch schon sein 2018 verhandeltes, 51 Milliarden Dollar schweres Paket hatte zu Klagen kritischer Aktionäre geführt. Investoren und Analysten reagierten daher verunsichert auf sein neues Ultimatum.

Auf die Frage nach den Hintergründen seiner Drohung erklärte Musk am Mittwoch, er wolle verhindern, „von irgendeinem beliebigen Aktionärsbeirat abgewählt zu werden“. Er erwähnte Aktivisten, die Unternehmen „infiltrieren“ und „seltsame Ideen“ zur Geschäftsstrategie verbreiten. Musk verglich die Stimmrechtsberatungsfirmen “ISS” und “Glass Lewis”, die Aktionäre beraten, im selben Atemzug mit Terroristen. Weitere Erklärungen blieb er jedoch schuldig.

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