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Tesla Motors Inc.
WKN A1CX3T

Tesla vs. BYD - zwei E-Autobauer im Faktencheck

Über Jahre hinweg hat Tesla, das Unternehmen von Elon Musk, den Markt der E-Automobile dominiert.

Es ist ein unumstößlicher Fakt, dass der Tesla-Chef die Autoindustrie verändert und revolutioniert hat. Nun gibt es ernstzunehmende Konkurrenz aus China: BYD wirbt mit massiven Preisnachlässen. Der Konzern aus der chinesischen Tech-Metropole Shenzhen gewinnt immer mehr an Popularität. Anhand der Expansion, der Rentabilität, des Fortschritts und der Kursperformance werden beide E-Riesen im Folgenden verglichen. 

Expansion

Das Unternehmen von Elon Musk war jahrelang der Wachstumskönig unter den E-Autobauern. Allerdings geht an der Wall Street seit einiger Zeit die Sorge umher, dass der Konzern an seine Grenzen stößt. Begründet wird diese Annahme durch die jüngsten Preissenkungen, die darauf hinweisen könnten, dass Tesla die Nachfrage fehlt. In den vergangenen Monaten wurden die Preise mancher US-Modelle um ein Drittel gesenkt. Zuletzt rechnete Tesla damit, 2023 rund 1,8 Millionen Autos auszuliefern (2022 waren es 1,3 Millionen) und hält damit an seinem jährlichen Wachstumsziel von 50 Prozent fest. 

Im Jahre 2011 wurde BYD noch belächelt. Mittlerweile wird das Unternehmen bewundert, was sich auf die Absatzzahlen zurückführen lässt: BYD hat im Oktober mehr als 300.000 Elektro- und Hybrid-Autos verkauft, das ist eine Steigerung von 38,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im dritten Quartal hat das Unternehmen – einschließlich der Hybride – 822.094 Autos verkauft. „BYD wird im vierten Quartal mehr elektrische Personenfahrzeuge verkaufen als Tesla“, prognostizierte Taylor Ogan, Chef des Shenzhener Hedgefonds Snow Bull Capital, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Rentabilität: 

Entgegen der Skepsis seitens vieler Experten ist der US-Autobauer seit Jahren profitabel. Allerdings wirkt sich der Preisnachlass auf die Bilanz aus. Durch die Preissenkungen stiegen zwar der Absatz und Umsatz, die Erlöse stiegen im dritten Quartal im Jahresvergleich um neun Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar. Ebenfalls sank der Nettogewinn deutlich um 44 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Dieser Wert blieb unter den Schätzungen.

BYD hat im dritten Quartal einen Rekordgewinn von 10,4 Milliarden Renminbi (1,5 Milliarden US-Dollar) eingefahren. Im direkten Jahresvergleich ist dies ein Gewinnzuwachs von 80 Prozent. Der Umsatz stieg von 117 Milliarden um knapp 40 Prozent auf 162 Milliarden Renminbi. Die vierteljährliche Bruttomarge stieg im Jahresvergleich von knapp 19 auf 22 Prozent. Die operative Marge lag im dritten Quartal bei 7,5 Prozent, nach 5,9 Prozent im Vorjahr.

Fortschritt: 

Elon Musk sieht in Tesla mehr als nur einen Elektroautobauer. Das Unternehmen ist ebenfalls eine Solarfirma, ein Ladenetzbetreiber, der Prototyp der Autofabrik der Zukunft, ein Entwickler von humanoiden Robotern und vor allem ein kommender “Robo-Taxi-Produzent”. Entscheidend ist nach Einschätzung von Musk der Autopilot – das Projekt, „ob Tesla viel Geld wert ist oder praktisch null“. Dieser Ansatz zum autonomen Fahren sorgt immer noch für Skepsis, die US-Straßenverkehrsaufsicht NHTSA untersucht laut „New York Times“ 41 Unfälle seit 2016, an denen Teslas Fahrerassistenzsysteme beteiligt waren.

Anders als bei Tesla liegt der Fahrassistent bei BYD im Vergleich noch zurück. Das chinesische Unternehmen profitiert von der eigenen Batterietechnik und der Wertschöpfungstiefe, die das Unternehmen selbst in der Hand hat. Das Unternehmen produziert eigene Chips und auch die Bauteile für Batterien, die Akkus befinden sich in Smartphones, Tablets und Laptops. BYD beliefert sogar Tesla mit seinen Blade-Batterien, ein Verkaufsschlager des Shenzhener Autobauers.

  1. Kursperformance: 

Im 52-Wochen-Trend haben sich die Wertpapiere mit zuletzt 221 Dollar verdoppelt, das Allzeithoch von 400 Dollar im November 2021 ist weiterhin weit entfernt. Zudem ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis trotz des niedrigen Kurses und der gestiegenen Gewinne unverändert hoch. Aktuell wird Tesla mit dem 68-Fachen des für dieses Jahr erwarteten Nettogewinns bewertet.

Die Expansion der letzten Jahre spiegelt sich im Aktienkurs von BYD wider. So bewegen sich die Anteilsscheine, die auch an deutschen Börsen gehandelt werden, seit mehr als zwei Monaten auf einem konstanten Niveau von 29 Euro. Seit Jahresbeginn konnte ein Plus von knapp 30 Prozent erreicht werden. 

 

Aussichten:

Tesla war lange Zeit der unbestrittene Vorreiter unter den E-Autobauern. Nun drängt BYD aus China mit aggressiven Preisnachlässen und beeindruckenden Verkaufszahlen in den Markt. Trotz Teslas Expansionsplänen und breitem Technologieansatz könnten Preissenkungen auf eine Nachfrageschwäche hindeuten. Die Rentabilität von Tesla zeigt Anzeichen von Belastung durch Preissenkungen, während BYD mit Rekordgewinnen und starkem Umsatzwachstum glänzt. Tesla setzt auf vielfältige Technologien wie autonomes Fahren, wobei der Autopilot unter massiver Kritik steht.  Im Vergleich dazu hat BYD noch Nachholbedarf im Bereich Fahrassistenz, punktet jedoch mit eigener Batterietechnologie und -produktion. An der Börse hat sich Teslas Aktienkurs erholt, bleibt aber weit unter dem Allzeithoch, während BYDs Kurs relativ stabil bleibt und moderat wächst. Die Zukunft könnte für beide Unternehmen von den jeweiligen Stärken und Herausforderungen geprägt sein, während sie um Marktanteile und technologische Überlegenheit konkurrieren.

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