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WKN 918422

KI-Trend bleibt stark: Nvidia übertrifft Prognosen und beflügelt Chip-Aktien

Die jüngsten Zahlen des Chipherstellers deuten darauf hin, dass der KI-Trend weiterhin stark bleibt.

Der Umsatz verdreifacht sich, was zu einem Anstieg des Aktienkurses führt und den Markt positiv beeinflusst. Allerdings bleibt eine gewisse Sorge bestehen.

Der weltweit führende Chiphersteller, dessen Halbleiter zahlreiche Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) unterstützen, zählt zu den größten Entwicklern von Grafikprozessoren und Chipsätzen für PC, Server und Spielkonsolen. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Santa Clara, Kalifornien. Die “Nvidia Corporation” besitzt keine eigenen Fertigungsstätten und arbeitet somit nach dem Fabless-Prinzip. Das Unternehmen kam Anfang 2024 auf einen Börsenwert von rund 2 Billionen US-Dollar und hat nun seinen Umsatz verdreifacht. 

Im letzten Quartal erzielte “Nvidia” Einnahmen von 26 Milliarden Dollar, im Vergleich zu sieben Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg im selben Zeitraum von zwei auf fast 15 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal erwartet “Nvidia” einen Umsatz von 28 Milliarden Dollar, was erneut eine, wenn auch geringere, Steigerung bedeutet. Auch diese Prognose übertrifft die Erwartungen vieler Analysten.

Der KI-Boom setzt sich für Nvidia fort und weckt Hoffnungen bei Investoren für den gesamten Technologiesektor. 

Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen stieg der “Nvidia”-Aktienkurs im nachbörslichen Handel um rund sechs Prozent. Auch andere große Chip-Konzerne, deren Aktien zuvor gefallen waren, profitierten am Mittwoch von den starken Ergebnissen. “Intel”-Aktien etwa stiegen nachbörslich um etwa vier Prozent, “AMD” um ein Prozent und “ASML” immerhin um zwei Prozent. Die Aktien von “Amazon”, “Microsoft” und “Google”, die viele “Nvidia”-Chips verwenden, zeigten hingegen kaum Bewegung.

„KI wird in fast allen Branchen zu erheblichen Produktivitätssteigerungen führen und Unternehmen dabei helfen, kosteneffizienter und energieeffizienter zu arbeiten“, sagte Nvidia-CEO Jensen Huang und führte weiter aus: „Wir liefern nicht nur schöne Power-Point-Folien, sondern Ergebnisse“. Nvidia baue die „besten Chips der Welt“ und habe „ein tiefes Verständnis dafür, was Betreiber von Datenzentren benötigen.“

Die Analysten sind voller Lobeshymnen, aber die Nervosität bleibt.

Die Analysten der Großbank “Citi” lobten “Nvidia” für die „robuste KI-Nachfrage“. Höhere Auslieferungen des “Hopper”-Grafikchips seien der Haupttreiber für das rasante Umsatz- und Margenwachstum.

Die Umsätze im Datenzentrumsgeschäft vervierfachten sich im Vergleich zum Vorjahr auf 22,6 Milliarden Dollar, während die Umsätze der ursprünglich dominanten Spielesparte um 18 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zulegten. Der Umsatz der relativ kleinen Autosparte stieg um elf Prozent auf etwa 330 Millionen Dollar.

Vor der Veröffentlichung der Zahlen waren die Anleger nervös. Im regulären Handel fielen die “Nvidia”-Aktien, da Berichte über eine Zunahme von Shortwetten, also Spekulationen auf einen Kurssturz, für Unruhe sorgten. Die Analysten von Goldman Sachs hatten “Nvidia” kürzlich als „heißeste Aktie der Welt“ bezeichnet. In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um fast 200 Prozent gestiegen, und allein im Jahr 2024 beträgt das Plus über 90 Prozent. Diese beeindruckende Entwicklung ist auf “Nvidias” führende Rolle im Markt für KI-Spezialchips zurückzuführen.

“KI-Party” - Nvidia vor Aktiensplit 

„Die KI-Revolution beginnt mit Nvidia und wir glauben, dass die KI-Party gerade erst beginnt“, sagte Analyst Dan Ives von “Wedbush”. “Nvidia” und Microsoft seien die ersten Gewinner der KI-Revolution. Laut der „New York Times“ planen die großen US-Tech-Unternehmen, insgesamt 200 Milliarden Dollar in KI zu investieren, wobei ein Großteil für neue Chips und Rechenzentren vorgesehen ist. Doch es gibt auch Bedenken. 

Mit dem Erfolg von “Nvidia” wächst die Sorge vor möglichen Übertreibungen am Markt. Anleger, die zuvor transformative Tech-Aktien wie “Amazon”, “Netflix”, “Meta” und “Apple” verpasst haben, hoffen nun auf ein weiteres Bullenrennen. “Nvidia” steht unter dem Druck, weiterhin zu wachsen und ist bereits das drittwertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt, nach “Microsoft” und “Apple”.

An den hohen Erwartungen ist “Nvidia” nicht unschuldig. Gründer Huang hat den KI-Boom maßgeblich mit vorangetrieben und im Februar erklärt, dass „generative KI“ den Wendepunkt zum Masseneinsatz erreicht habe. Im März überraschte er mit einer Reihe von Ankündigungen auf der Entwicklerkonferenz “GTC”. “Nvidia” gab zwei weitere Maßnahmen bekannt, um die Investoren zufriedenzustellen: Die Dividende je Aktie wird von vier auf zehn Cent erhöht, und am 7. Juni erfolgt ein Aktiensplit im Verhältnis zehn zu eins. Dadurch wird der Aktienkurs für Kleinanleger erschwinglicher.

Die Nachfrage dürfte das Angebot übersteigen.

In diesem Jahr muss “Nvidia” unter Beweis stellen, dass es den hohen Markterwartungen weiterhin gerecht werden kann. In den letzten sechs Quartalen hatte das Unternehmen die Umsatzerwartungen immer übertroffen. Sollte dieser Trend nicht fortgesetzt werden, könnten Gewinnmitnahmen und Kursrückgänge folgen.

Wesentlich ist, dass “Nvidia” die hohen Auslieferungen aufrechterhalten kann. Das Unternehmen ist stark auf den Auftragsfertiger “TSMC” angewiesen, der einen Großteil der Chips in Taiwan und China produziert. Mindestens bis zum Jahresende dürfte „die Nachfrage das Angebot übersteigen“, warnte CEO Jensen Huang in der Analystenkonferenz, insbesondere für die H200- und Blackwell-Chips. “TSMC “berichtete kürzlich von einer „unersättlichen Nachfrage“ nach KI-Prozessoren, die sowohl KI-Start-ups als auch große Tech-Unternehmen benötigen.

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte ebenfalls problematisch werden. “Nvidia” gehört zu den größten Betroffenen, da Washington den Verkauf der Spitzenchips des Unternehmens nach China untersagt hat. Chinesische Konkurrenten wie “Huawei” erweitern daher ihre Kapazitäten.

„Unser Geschäft in China ist jetzt viel wettbewerbsintensiver, weil der Verkauf unserer Technologie eingeschränkt ist“, räumte Huang ein. „Wir tun unser Bestes“, sagte er.

Am Dienstag hatten “Nvidia”-Aktien nachgegeben, nachdem “Amazon” gegenüber der „Financial Times“ erklärt hatte, mit Bestellungen auf “Nvidias” Superchip “Blackwell” zu warten. Dieser soll komplexe KI-Modelle schneller trainieren. “Nvidia” kontrolliert etwa 80 Prozent des Weltmarkts für KI-Hochleistungsprozessoren. Der Preis des kommenden Topmodells „Blackwell B200“ wird auf über 30.000 Dollar pro Stück geschätzt.

Andere Chiphersteller wie “Intel” und “AMD” verfolgen den Markt ebenfalls aufmerksam. Das Gleiche gilt für Tech-Konzerne wie “Microsoft”, “Google” und “Amazon”, die eigene KI-Chips für ihre Datenzentren entwickeln. Doch “Nvidia” scheint technologisch die Nase vorn zu haben und dürfte diese Position aus Sicht der Wall Street so schnell nicht verlieren.

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