Gewinnsteigerung: Philips hebt Gewinnerwartung an
Auch ein Rückgang der Nachfrage in China mindert den Optimismus des Medizin-Technik-Herstellers nicht.
Dank einer steigenden Nachfrage blickt der Medizintechnik-Hersteller Philips (WKN: 940602 ; ISIN: NL0000009538) optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass der Kerngewinn sich im dritten Quartal auf 457 Milionen EUR verdoppelt habe, während der Umsatz um elf Prozent auf 4,5 Milliarden Euro angestiegen sei.
Allerdings ging die Nachfrage in China um neun Prozent zurück, da sie den Boom der Pandemie hinter sich gelassen hat und Lieferprobleme bestanden. Diesem Rücksetzer zum Trotz erhöhte der Konzern seine Prognose für 2023 und rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von sechs bis sieben Prozent sowie mit einer bereinigten Gewinnmarge (Ebita) von zehn bis elf Prozent. Zunächst ging Philips von einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und einer hohen einstelligen Gewinnmarge aus.
Noch Anfang des Jahres rechnete das Unternehmen mit einem schwachen Jahresstart und verordnete ein Sparprogramm. Der damals neu eingestiegene CEO Roy Jakobs kündigte Ende Januar an, 6000 Stellen streichen zu wollen, nachdem im vorangegangenen Oktober bereits 4000 Mitarbeiter entlassen wurden.
Durch diese Einsparungen versprach man sich, bis 2025 die Ebitda auf zehn bis 15 Prozent zu steigern. In diese Prognosen waren die Rechtsstreitigkeiten, die mit dem Rückruf von mehr als fünf Millionen Beatmungsgeräten zusammenhängen, nicht eingepreist. Seit 2021 beschäftigt sich Philips mit mehr als 200 Sammelklagen in den USA.
CEO Jakobs ist seit 2010 für das Unternehmen tätig und war zuvor für den Bereich „Connected Care“ verantwortlich. In seine Zuständigkeit fielen damit Geräte für die Diagnostik und die Auswertung medizinischer Daten und auch das Management des Rückrufs der Beatmungsgeräte.
Im Mai wurde mit Mikko Vasama in Hamburg der neue Chef des Geschäftsbereichs Health Systems in der DACH-Region tätig. Der Finne sah sich bei Amtsantritt in einer wichtigen Position im Wandel des deutschen Medizinwesens: „Es erwartet mich eine spannende Aufgabe, denn Deutschland steht kurz vor einer Krankenhausreform, und die Region DACH steckt mitten in der digitalen Transformation.“
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