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Chancen und Risiken bei Mid-Cap-Investitionen in Deutschland

Warum Mid Caps eine ausgewogene Portfoliooption darstellen.

Deutschland ist für seine zahlreichen multinationalen Konzerne bekannt. Gleichzeitig nehmen Mid Caps in der Wirtschaft eine entscheidende Rolle ein. Sie stellen  aufgrund ihrer Wachstumschancen eine attraktive Investitionsmöglichkeit dar. Von Halbleiterherstellern bis hin zu erneuerbaren Energien – die Welt der deutschen Mid Caps ist vielfältig und bietet Chancen für Anleger, die auf der Suche nach einer ausgewogenen Mischung aus Wachstum und Stabilität sind.

Kurzer Exkurs: 

Mid Caps sind auch als „mittelgroße Unternehmen“, „Nebenwerte” oder „Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung“ bekannt. Es handelt sich um Konzerne, die weder als Kleinunternehmen (Small Caps) noch als sogenannter Blue-Chip (Standardwert) eingestuft werden. Aktien dieser Gesellschaften können für Anleger eine attraktive Investitionsmöglichkeit sein, bergen jedoch auch aufgrund ihrer mittelgroßen Marktkapitalisierung ein gewisses Risiko. 

Es handelt sich bei der Unternehmenskategorie „Mid Cap” jedoch um einen nicht eindeutig definierten Begriff: So zählen in den USA Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen zwei und zehn Milliarden US-Dollar als Mid Cap. In Deutschland trifft diese Unterteilung nur für Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von 100 Millionen Euro bis zwei Milliarden Euro zu. Die Grenzen sind dabei fließend. 

Die Bedeutung von Mid Caps: 

Im Unterschied zu etablierten Large Caps sind Mid Caps für viele Investoren von Bedeutung, da noch ein erhebliches Wachstum möglich ist. Viele Gesellschaften befinden sich in der Mitte ihrer Wachstumskurve und haben, im Gegensatz zu volatilen Small Caps oder Penny Stocks, anfängliche Schwierigkeiten überwunden. Infolgedessen sind die Erfolgsaussichten auf lange Sicht potenziell höher als bei Blue Chips, gleichzeitig geht ein Investitionsrisiko mit einher. 

Bei einem ausgeglichenen und diversifizierten Portfolio stellen Mid Caps für viele Aktionäre die goldene Mitte aus Small Caps und Large Caps dar. Small Caps versprechen ein hohes Wachstumspotenzial bei gleichzeitig hohen Risiken, während Large Caps als risikoärmer gelten. Allerdings verfügen sie tendenziell über eine geringere Renditeerwartung. Mid Caps gelten dabei als ausgewogene Mischung und können ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Stabilität bieten.

Ebenfalls bieten Mid Caps die Möglichkeit, in individuelle Marktnischen zu investieren und diese für sich zu erschließen. Diese zeichnen sich beispielsweise durch hohe Margen oder wenig Konkurrenz aus. Jedoch ist das Marktvolumen dieser Nischen selten sehr groß. Außerdem gelten die mittelgroßen Unternehmen als weniger anfällig für Wirtschaftskrisen oder konjunkturellen Abschwüngen. 

Investitionsmöglichkeiten:

Wie bei allen Wertpapieren gibt es für Investoren verschiedene Möglichkeiten, um in Mid Caps zu investieren: Auf der einen Seite gibt es Aktionsfonds oder ETFs, bei denen Aktionäre in einen breit gefächerten Markt investieren. Hier kann auf lange Sicht profitiert werden, da, wie bei allen börsennotierten Fonds, von einem stetigen Wirtschaftswachstum ausgegangen wird. Diese Möglichkeit zu investieren bietet sich für diejenigen an, die kein großes Risiko eingehen möchten und ihr Geld für die kommenden Jahre oder Jahrzehnte anlegen möchten. Allerdings darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass sich einige Indizes auf bestimmte Größenkategorien von Unternehmen beziehen, wodurch sich die Listung stetig verändert. 

ETF: 

Der iShares EURO STOXX Mid UCITS ET (ISIN: IE00B02KXL92 ; WKN: A0DK6Y) bildet den EURO STOXX MID Index nach, welcher mittelgroße Aktien der Eurozone repräsentiert. Alle Erträge werden ausgeschüttet und demnach nicht thesaurierend reinvestiert. Insgesamt werden 102 Positionen abgebildet, bei einer Fondsgröße von 353 Millionen Euro. Seit Beginn des Jahres konnte der ETF knapp acht Prozent an Wert zulegen, im 52-Wochen-Trend sogar knapp 12 Prozent. Größtenteils werden Sektoren wie Industrie (25,16%), Finanzdienstleistungen (15,47%) oder auch Gesundheitswesen (7,10%) bedient. Zu den größten Positionen zählen die Kingspan Group, Rheinmetall und KONINKLIJKE KPN.  

Einzelwerte in der Übersicht: 

Die Aixtron SE (ISIN: DE000A0WMPJ6 ; WKN: A0WMPJ) ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Herzogenrath. Die Produktpalette von Aixtron umfasst kundenspezifische Anlagen für die Abscheidung komplexer Halbleitermaterialien.

In den vergangenen fünf Jahren konnte der Chip-Spezialist seinen Umsatz fast verdreifachen. Auch in diesem Jahr brilliert das Unternehmen mit einem Anstieg von fast 25 Prozent. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,87 Milliarden Euro ist Aixtron auf dem besten Weg ein etabliertes Large-Cap-Unternehmen zu werden, von einem baldigen Trendwechsel mit roten Zahlen ist bislang nichts zu erkennen. 

Elmos Semiconductor (ISIN: DE0005677108 ; WKN: 567710) ist ebenfalls ein Halbleiterhersteller mit Sitz in Dortmund. Das 1984 gegründete Unternehmen ist seit 1999 börsennotiert und auf Lösungen spezialisiert, die vor allem in der Automobilindustrie Verwendung finden. 

Das Unternehmen repräsentiert die Chancen und Grenzen eines typischen mittelgroßen Unternehmens: Von Januar bis April konnte der Konzern um über 72 Prozent an Wert zulegen, danach erfolgte der Fall nach unten. Die Bilanz: Seit Beginn des Jahres sind die Anteilsscheine um 13,75 Prozent gestiegen. 

Das auf die Entwicklung und Verwaltung von Wind- und Solarparks spezialisierte Unternehmen Energiekontor (ISIN: DE0005313506 ; WKN: 531350) gehört eindeutig zu den Gewinnern der Energiekrise. Es selbst besitzt und betreibt 34 Windparks und einen Solarpark mit einer Gesamtnennleistung von knapp 259 MW in Deutschland, Portugal und Großbritannien (Ende 2017). Darüber hinaus entwickelt Energiekontor neue Technologien und Verfahren zur Verbesserung der Effizienz und Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen.  

Das Unternehmen hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verfünffacht: Zwar wurde 2022 bei über 96 Euro das All-Time-High erreicht, jedoch scheint sich das Energiekontor nach einem turbulenten Handelsjahr in Richtung der 90-Euro-Marke zu bewegen. 

Fazit

Mid-Cap-Unternehmen in Deutschland bieten Investoren eine interessante Balance zwischen Wachstumspotenzial und Stabilität. Sie befinden sich in der Mitte ihrer Wachstumskurve und haben oft anfängliche Herausforderungen gemeistert, was langfristig höhere Erfolgsaussichten bieten kann. Mid Caps sind weniger volatil als Small Caps, aber bieten immer noch Chancen auf Wachstum. Sie können auch in Nischenmärkte investieren und sind weniger anfällig für Wirtschaftskrisen.

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