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BioNTech SE
WKN A2PSR2

Investieren in Corona-Impfstoffhersteller

Warum sich die Investition kaum noch lohnt.

Die aktuellen Corona-Varianten heißen “Eris” und “Pirola”. Wenngleich das Robert-Koch-Institut nur eine Sieben-Tage-Inzidenz von 14 Covid-Fällen pro 100.000 Einwohner ausweist, dürften die Infektionen voraussichtlich im Herbst und Winter wieder zunehmen. 

Derartige Aussichten sind allerdings kein Grund zur Panik. Seit dem Frühjahr 2023 hat die Weltgesundheitsorganisation den globalen Notstand aufgrund des Coronavirus aufgehoben, weshalb viele Krankheitsfälle dem RKI gar nicht mehr gemeldet werden. Wegen der Einstufung als endemische Erkrankung wird allerdings weiterhin gegen Corona geimpft. 

Impfstoffhersteller arbeiten weiterhin an Impfungen gegen die neuen Varianten. Regierungen kaufen diese aber nicht mehr, sondern nur noch kommerzielle Anbieter. Bedingt haben Anleger damit die Möglichkeit, erfolgreich in entsprechende Aktien zu investieren. 

Der Wirkstoffhersteller BioNTech (WKN: A2PSR2 ; ISIN: US09075V1026) rechnet mit einem saisonalen Geschäft mit Corona-Vakzinen. Bald veröffentlicht das Unternehmen die Zahlen zum dritten Quartal. Im ersten Halbjahr belief sich der Umsatz der Mainzer auf 1,4 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr sollen es rund fünf Milliarden Euro werden.

Die Rekordsummen aus den Corona-Jahren sind mittlerweile Geschichte. Nach einem Nettogewinn von rund 1,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum fiel im zweiten Quartal sogar ein Verlust von 190 Millionen EUR an. Als Grund nennt BioNTech Abschreibungen beim US-Partner Pfizer auf Lagerbestände des Covid-Impfstoffs “Comirnaty”. Man spricht von einem „dynamischen“ und gleichzeitig „unberechenbaren“ Marktumfeld für Covid-19-Impfstoffe.

BioNTech plant für 2023 dennoch mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von gut zwei Milliarden Euro. Laut Finanzvorstand Jens Holstein wollen die Mainzer „ein Unternehmen mit einer Reihe zugelassener Produkte werden“ und damit die Produktpalette deutlich erweitern.

Mit den Einkünften aus den Corona-Vakzinen forscht BioNTech an Krebsmedikamenten. Die verwendete mRNA-Technologie gilt dabei als aussichtsreich. Ein fertiges Produkt ist aber noch nicht in Sicht. Die Mehrheit der Analysten ist der BioNTech-Aktie gegenüber neutral gestimmt, womit die aktuelle Bewertung fair erscheint.

Auch Moderna (WKN: A2N9D9 ; ISIN: US60770K1079) forscht im Bereich der Krebsmedizin auf mRNA-Basis. Nach den Corona-Gewinnen verzeichnete das Unternehmen in diesem Jahr ein Minus. Derzeit klagt das US-Unternehmen gegen BioNTech und Pfizer wegen möglicher Patentverletzungen. BioNTech soll angeblich bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs Technologien von Moderna kopiert haben. Der Rechtsstreit dürfte noch einige Jahre weitergehen, schätzen Experten. 

Von dieser Unsicherheit ist vor allem der BioNTech-Kurs betroffen. Bei Moderna gleichen sich die Kaufen- und Halten-Empfehlungen. Das Kursziel der 23 Analysten liegt bei 180,20 US-Dollar. Der aktuelle Preis beträgt rund 104 US-Dollar.

Der Aktienkurs von Astra-Zeneca (WKN: 886455 ; ISIN: GB0009895292) zeigt unter den Corona-Impfstoffherstellern als einziger bis heute eine stabile Aufwärtsentwicklung. Astra-Zeneca hat eigenen Angaben zufolge frühzeitig und deutlich die Kosten gesenkt. Gleichzeitig verzeichnet der Pharmariese ein starkes Wachstum im übrigen Medikamentenportfolio, insbesondere bei Arzneien zur Krebsbehandlung.

Analysten geben sich überwiegend optimistisch. Vom derzeitigen Niveau bei etwa 11.000 Pence (umgerechnet rund 127 Euro) sehen sie ein Kurspotenzial von fast 27 Prozent. Bis 2025 wird ein anhaltendes Wachstum bei Umsatz und Gewinn erwartet.

Innerhalb dieser Zeit werde die Umsatzrendite (Ebit) von rund 30 Prozent im Jahr 2022 auf etwa 36 Prozent steigen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 30 auf Basis des erwarteten Gewinns für 2023 ist der Titel recht teuer. 

Insgesamt konnten die Hersteller in den zwei Pandemie-Jahren viel Geld verdienen. Nach dem Ablaufen der Pandemie mussten sie hohe Verluste verbuchen. Sofern im Winter ein höherer Bedarf an Impfstoff besteht oder ein Durchbruch bei der Krebsmedizin zu erwarten ist, kann man mit steigenden Kursen rechnen. Im Vergleich sind Pharmakonzerne aber besser aufgestellt.

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