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Diese Aktien könnten von der EM und Olympia profitieren

Sportartikelhersteller haben derzeit mit der wirtschaftlichen Flaute zu kämpfen.

© Getty Images

Sportartikelhersteller haben derzeit mit der wirtschaftlichen Flaute zu kämpfen, doch bedeutende Sportereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele könnten 2024 eine Wendung zum Besseren bringen. Einige Unternehmensaktien sind jedoch schon jetzt hoch bewertet.

Das sportliche Jahr 2024 verspricht, für Sportbegeisterte besonders spannend zu werden: Das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft, das Gastgeber Deutschland gegen Schottland bestreiten wird, findet am 14. Juni in München statt. Für rund einen Monat werden Teams aus ganz Europa in deutschen Stadien um den Titel kämpfen, bis das Finale am 14. Juli ausgetragen wird. Kurz darauf, am 26. Juli, beginnen in Paris die Olympischen Sommerspiele.

Diese großen Sportveranstaltungen ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit der Fans auf sich, sie bieten auch erhebliche Chancen für Hersteller von Sportartikeln, erklärt Analyst Christian Henke vom Onlinebroker “IG”. Der Verkauf von Trikots und anderen Fanartikeln könnte den Umsatz der Hersteller signifikant steigern. Diese Unterstützung ist dringend nötig, denn Sportartikelhersteller sind besonders konjunkturanfällig. Der aktuelle wirtschaftliche Rückgang und geopolitische Unsicherheiten haben die Branche stark beeinträchtigt. 

Nike Inc.

“Nike”, der Branchenführer in der Sportartikelindustrie, wird bei der Fußball-Europameisterschaft (EM) neun der 24 teilnehmenden Nationalmannschaften ausrüsten, darunter Top-Teams wie Frankreich, England, Niederlande und Portugal. Zudem ist das Unternehmen offizieller Ausrüster des Olympiateams der USA. Trotz seiner prominenten Präsenz bei internationalen Sportevents waren die Geschäftsergebnisse von “Nike” in jüngerer Zeit weniger überzeugend. Im vergangenen Jahr sah sich das Unternehmen gezwungen, seine Umsatzprognose mehrfach nach unten zu korrigieren, was hauptsächlich auf eine langsamer als erwartete Erholung im Chinageschäft zurückzuführen war. Auch die Ergebnisse des Quartals, das im Februar endete, blieben hinter den Erwartungen zurück. Der Umsatz stieg währungsbereinigt zwar um zwei Prozent auf 12,43 Milliarden US-Dollar, doch der Nettogewinn fiel um fünf Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar.

Für das Geschäftsjahr 2024, das im Mai endet, erwartet “Nike” nur ein bescheidenes Umsatzwachstum von einem Prozent. Diese schwache Prognose enttäuschte die Anleger, und die Aktie verlor seit Jahresbeginn nahezu 15 Prozent ihres Wertes.

Die historische Betrachtung gibt wenig Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Wende. In einem vergleichbaren Jahr, 2016, als sowohl Olympia als auch die EM stattfanden, fiel der Wert der Nike-Aktie um etwa 18 Prozent. Dennoch könnte ein im Dezember angekündigter Umstrukturierungsplan das Blatt wenden. Dieser Plan beinhaltet Kosteneinsparungen durch Stellenstreichungen, eine Vereinfachung des Produktangebots und zunehmende Automatisierung.

Laut Analysen der “UBS” befindet sich Nike in einem Übergangsjahr. Das prognostizierte Kurs-Gewinn-Verhältnis (“KGV”) für 2024 ist mit knapp 25 das niedrigste seit 2017, was die Aktie derzeit als relativ günstig erscheinen lässt.

Adidas AG

Die deutsche Konkurrenz von “Nike”, “Adidas”, erlebt derzeit eine positive Entwicklung: Seit Jahresbeginn hat die Aktie mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen. Ein Blick zurück ins Jahr 2016, als die Adidas-Aktie um 70 Prozent stieg, lässt weitere Kurssteigerungen vermuten. Das Unternehmen aus Herzogenaurach, das bei der EM Fußball-Nationalmannschaften wie Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, Schottland, Ungarn und die Ukraine ausstattet, ist der weltweit zweitgrößte Sportausrüster nach Umsatz, wobei dieser etwa die Hälfte des von “Nike” erreichten Umsatzes beträgt.

Ende April präsentierte Adidas beeindruckende Ergebnisse für das erste Quartal 2024: Der Umsatz stieg währungsbereinigt um acht Prozent auf 5,46 Milliarden Euro (5,87 Milliarden US-Dollar), während der Nettogewinn mit 170 Millionen Euro im Vergleich zu einem Nettoverlust von 30 Millionen Euro im Vorjahresquartal deutlich verbessert wurde. Auch die Bruttomarge von “Adidas” mit 51,2 Prozent übertraf die von “Nike”, die 44,8 Prozent betrug. Aufgrund dieser starken Ergebnisse hob “Adidas” die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an und erwartet nun ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Analyst James Grzinic von der US-Bank “Jefferies” kommentierte die Quartalsergebnisse optimistisch und wies auf die Unterstützung durch die anhaltende Stärke der Marke in wichtigen Franchises und die bevorstehenden umfangreichen Produktneueinführungen hin. Trotz des Anstiegs der Aktienkurse ist das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis (“KGV”) für 2024 auf 74 gestiegen, was eine sehr hohe Bewertung darstellt. Dennoch prognostizieren Analysten weiterhin steigende Gewinne für die kommenden Jahre, was das “KGV” bis 2025 auf etwa 30 senken würde.

Puma SE

“Puma”, die dritte Größe unter den großen Sportartikelherstellern, wird derzeit mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (“KGV”) von 19,2 für 2024 bewertet. Das Unternehmen ist Ausrüster für die Fußball-Nationalmannschaften Österreichs, der Schweiz, Serbiens und Tschechiens bei der EM.

Im Vergleich zu “Adidas” konnte “Puma” auf dem Aktienmarkt in diesem Jahr nicht gleichziehen. Die Firma verfehlte im Februar die Analystenerwartungen aufgrund höherer Kosten und ungünstiger Währungseffekte, und die Aktie verzeichnete seit Jahresbeginn einen Rückgang. Die jüngsten Quartalszahlen von “Puma” zeigten nur einen moderaten Umsatzanstieg von 0,5 Prozent auf 2,102 Milliarden Euro, während der Nettogewinn um 25 Prozent auf 87,3 Millionen Euro fiel. Trotzdem erfüllte “Puma” die Markterwartungen und bestätigte seine Prognose für 2024.

CEO Arne Freundt sieht in der kürzlich gestarteten ersten Markenkampagne seit einem Jahrzehnt ein Instrument zur Belebung des Geschäfts. „Angesichts unseres guten Auftragsbestandes für das zweite Halbjahr und des guten Starts unserer Markenkampagne bin ich sehr zuversichtlich, dass wir uns im Jahr 2024 von Quartal zu Quartal verbessern werden“, sagte er. Im Jahr 2016 verzeichnete die “Puma”-Aktie einen Anstieg um 26 Prozent.

Trotz eines Rückgangs im Gewinn hielt “Puma” die Dividende für das Jahr 2023 stabil, was die höchste Dividendenrendite unter den drei vorgestellten Unternehmen bietet – 1,8 Prozent. Zum Vergleich: “Nike” bietet derzeit eine Dividendenrendite von 1,6 Prozent und Adidas liegt bei 0,3 Prozent.

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