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Mangan: Der Rohstoff, der Kupfer und Gold in den Schatten stellt

Kupfer und Gold haben in diesem Jahr bereits Rekordwerte erreicht, doch ein weniger bekannter Rohstoff hat sie beide übertroffen.

In diesem Jahr liegt der Fokus der Rohstoffmärkte auf Gold und Kupfer. Kein Wunder: Gold erzielte zwischen März und Mai 16 Mal neue Höchststände, und Kupfer erreichte Mitte Mai einen neuen Rekord. Seit Jahresbeginn stieg der Goldpreis um bis zu 19 Prozent, während der Kupferpreis um bis zu 31 Prozent zulegte.

Eine noch beeindruckendere Entwicklung zeigte jedoch Mangan, ein Rohstoff, der normalerweise wenig Beachtung findet. Seit Januar haben sich die Manganpreise nahezu verdoppelt. Etwa 90 Prozent des abgebauten Mangans werden als Legierungsbestandteil in der Stahlproduktion verwendet. Das Erz, das für die Stahlherstellung genutzt wird, hat üblicherweise einen Mangangehalt von mindestens 44 Prozent. Die Preissteigerungen sind auf einen Zyklon zurückzuführen, der im März den Norden Australiens heimsuchte und wichtige Hafen- und Transportinfrastrukturen zerstörte. Infolgedessen musste die “Groote Eylandt Mining Company” (“Gemco”), die zweitgrößte Manganmine der Welt, ihre Produktion einstellen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg werden die Lieferungen voraussichtlich bis 2025 ausgesetzt bleiben.

Durch den Ausfall der “Groote Eylandt Mining Company” (“Gemco”), die zu 60 Prozent dem australischen Bergbauunternehmen “South32” und zu 40 Prozent dem britischen Konzern “Anglo American” gehört, verliert der Markt laut einer Analyse von “S&P Global” zwölf Prozent seines weltweiten Manganangebots.

Die Angebotsengpässe und hohen Preise werden anhalten, bis “Gemco” wieder in Betrieb ist, erklärte Zach Parsons, Analyst bei “Benchmark Mineral Intelligence”, gegenüber “Bloomberg”. Tony Gu, Leiter der Forschungsabteilung des australischen Investmentmanagers “Datt Capital”, bestätigte, dass die letzte Lieferung von “Gemco” im April in China ankam. Er sprach gegenüber “S&P Global” von einem „strukturellen Defizit“.

Der Manganpreis begann erst einen Monat nach dem Zyklon zu steigen, weil die betroffenen Unternehmen zunächst auf ihre Vorräte zurückgreifen konnten. Bereits im April sanken die Manganbestände in chinesischen Häfen jedoch um zehn Prozent, berichtete das Unternehmen “Jupiter Mines”, das die fünftgrößte Manganmine besitzt. Obwohl Mangan hauptsächlich in Südafrika, Gabun und Australien abgebaut wird, wird über 90 Prozent des Rohstoffs in China weiterverarbeitet.

Steigende Nachfrage nach Batterien

China besitzt zwar eigene Manganvorkommen, doch der Mangangehalt in diesen Erzen liegt nur bei 20 bis 30 Prozent. Die Volksrepublik ist sowohl der größte Stahlproduzent als auch der größte Stahlverbraucher der Welt.

Obwohl die chinesische Stahlnachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in diesem Jahr leicht zurückgehen könnte, ist dies nicht auf die gestiegenen Manganpreise zurückzuführen. Laut Analyst Tony Gu würde eine Verdopplung des Manganpreises den Stahlpreis lediglich um ein Prozent erhöhen.

Mangan wird zwar überwiegend in der Stahlindustrie eingesetzt, findet jedoch auch in Batterien für Elektroautos Verwendung. Laut der “Internationalen Energieagentur” (“IEA”) eignet sich nur etwa ein Prozent des weltweiten Manganangebots für Batterien, da es einen besonders hohen Reinheitsgrad aufweisen muss. Angesichts der Netto-Null-Ziele würde die Nachfrage nach hochreinem Mangan, das für Batterien benötigt wird, bis 2030 um das Fünffache steigen.

Derzeit gibt es für Anleger keine Möglichkeit, über ETCs an der Preisentwicklung von Mangan zu partizipieren. ETCs sind eine spezielle Form von Zertifikaten auf Future-Kontrakte und sollen die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffe möglichst genau abbilden. Risikobewusste Anleger können jedoch in Bergbauunternehmen investieren, die Mangan abbauen. Dabei sollten sie jedoch die Länderrisiken im Auge behalten.

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