Das sind die besten “Geldparkplätze” während eines Börsencrashs
Fallen die Aktienkurse, suchen viele nach sicheren Alternativen, um ihr Geld zwischenzeitlich zu parken. Optionen wie Gold, Festgeld, Geldmarktfonds und Tagesgeld stehen zur Verfügung – doch welche lohnt sich aktuell am meisten?
Der starke Kursverfall an den internationalen Börsen sorgt dafür, dass viele Menschen um ihr investiertes Geld bangen. Einige denken über eine „Börsenpause“ nach, um Gewinne mitzunehmen, was je nach Einstiegskurs durchaus lohnend sein kann. Manche Anleger möchten den Aktienmarkt vorübergehend verlassen, um die Kursstürze abzuwarten und anschließend zu einem besseren Preis wieder einzusteigen.
Ralph Wefer vom Vergleichsportal “Verivox” erklärt: „Es gibt eine ganze Reihe von Geldparkplätzen, auf denen es nicht nur sicher ist, sondern auch sogar etwas an Wert gewinnt.“ Dazu zählen Festgeldkonten, Geldmarktfonds und Tagesgeldkonten. Das Girokonto hingegen ist laut dem Experten keine gute Option, da hier meist keine oder nur sehr geringe Zinsen geboten werden.
Festgeld: Maximale Sicherheit, eingeschränkte Flexibilität
Festgelder sind spätestens seit dem berühmten Festgeldkonto des FC Bayern München bei Fußballfans als Zeichen finanzieller Stärke bekannt und gelten vor allem als extrem sicher. Ebenso wie Tagesgelder und andere Sparkonten sind Festgeldkonten durch die Einlagensicherung geschützt. Nach der Finanzkrise 2008/2009 einigten sich die EU-Staaten darauf, dass auf diesen Konten bis zu 100.000 Euro gesetzlich abgesichert sind. Deutsche Institute bieten möglicherweise noch höhere Sicherungsgrenzen an, da es in Deutschland einen freiwilligen Sicherungsfonds des Bankenverbands für Beträge über 100.000 Euro gibt. Bei ihren Konten bieten Sparkassen und Volksbanken sogar nahezu unbegrenzten Schutz an. Die Banken innerhalb der beiden Verbünde helfen sich gegenseitig, um einzelne Bankpleiten zu vermeiden.
Seit Anfang des Jahres sind die Festgeldzinsen gesunken. Zahlreiche Banken gehen davon aus, dass die Zentralbanken diesseits und jenseits des Atlantiks die Leitzinsen senken werden, und haben diese Annahme bereits in ihren Konditionen berücksichtigt. Im Dezember betrug das beste Angebot für einjähriges Festgeld noch über vier Prozent, nun liegt der Höchstwert bei 3,66 Prozent. Bei längeren Laufzeiten erhalten Kunden noch niedrigere Zinsen, weil Banken damit rechnen, dass die Zinssätze in den nächsten Jahren sinken. Der Vorteil von Festgeld bleibt jedoch bestehen: Die garantierten Zinsen sind sicher. Der Preis für diese Garantie ist, dass Kunden bis zum Ende der Laufzeit durchhalten müssen, um den festgelegten Zins zu bekommen, genauso wie die Bank daran gebunden ist. Das ist ungünstig für alle, die ihr Geld zwischendurch für Investitionen am Aktienmarkt nutzen wollen.
Mit Geldmarktfonds immer “marktnah” investieren
Banken leihen sich am Geldmarkt Geld untereinander, wobei die Zinsen dem aktuellen Einlagenzins der “Europäischen Zentralbank” (“EZB”) von vier Prozent recht nahe kommen. Momentan beträgt dieser Zinssatz 3,75 Prozent und dient vielen Banken als Referenz für ihren Tagesgeldzins. Investoren in Geldmarktfonds erhalten daher immer recht hohe, jedoch schwankende Zinsen.
Einige Banken bieten Geldmarktinvestments an, die ähnlich wie ein Tagesgeldkonto funktionieren und kein Depot benötigen. Allerdings erheben sie dafür normalerweise eine Gebühr, wodurch der Zins der Geldmarktfonds auf bis zu 3,3 Prozent sinkt. Ralph Wefer rät Anlegern, die auf Geldmarktfonds setzen möchten, direkt über ihr Depot zu investieren. „Die Gesamtkostenquote etwa eines Geldmarkt-ETFs, der viele Geldmarktfonds bündelt, liegt bei etwa 0,1 Prozent. Sobald ein zusätzlicher Anbieter dazwischengeschaltet wird, steigen die Anlagekosten oft um ein Vielfaches“, erläutert er.
Bei Tagesgeld: Kleingedrucktes genau prüfen
Was den Schutz vor Insolvenzen betrifft, kann Tagesgeld mit Festgeld mithalten, jedoch nicht bei den festen Zinserträgen. Banken haben die Möglichkeit, die Zinsen ihrer täglich verfügbaren Sparkonten regelmäßig anzupassen. Banken können die Zinsen ihrer täglich verfügbaren Sparkonten regelmäßig ändern. Einige Banken garantieren jedoch ihre Konditionen für eine festgelegte Zeit. Dadurch wird Tagesgeld für Sparer ähnlich wie Festgeld, jedoch mit der Möglichkeit, jederzeit auszusteigen. Die Bausparkasse “Wüstenrot” bietet momentan die längste Zinsgarantie für Tagesgeld, die über zwölf Monate gilt, allerdings nur bis zu einem Betrag von 50.000 Euro. Im Gegensatz dazu liegt die Obergrenze bei der “Consorsbank” bei einer Million Euro, wobei die Zinsgarantie hier nur fünf Monate beträgt, sieben Monate weniger als bei “Wüstenrot”.
Trotz der jüngsten Zinssenkungen beim Tagesgeld bieten manche Konten höhere Zinssätze als Festgeld. Für Ralph Wefer sind Tagesgeldkonten mit langer Zinsgarantie die beste Wahl für alle, die eine Pause vom Aktienmarkt einlegen wollen.
Ania Scholz von der “FMH”-Finanzberatung schlägt zwei Möglichkeiten für Sparer vor, die sich über die Dauer ihrer Geldanlage unsicher sind. Eine Option ist, kontinuierlich neue Konten zu eröffnen. „Auf diese Weise hat man immer wieder den höchsten oder zumindest einen sehr hohen Zins“, erläutert sie. Eine weitere Empfehlung von ihr ist ein Konto, bei dem die Zinsen auch nach Ablauf der Zinsbindung weiterhin hoch sind. Dies ermöglicht es, das Geld dort zu belassen, selbst wenn die Börsenflaute länger anhält als die Zinsgarantie.
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