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Häufig niedrige Zinssätze für Tagesgeldkonten

Finanzinstitute erzielen rekordverdächtige Zinserträge durch Einlagen bei der Europäischen Zentralbank, während ihre Kunden häufig nicht davon profitieren.

Viele Anlegerinnen und Anleger profitieren auch knapp ein halbes Jahr nach der letzten Zinserhöhung im Euroraum nicht von den deutlich angestiegenen Zinssätzen. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass etwa 21 Prozent der 758 untersuchten Banken und Sparkassen in Deutschland auf Tagesgeldkonten entweder keine Zinsen (57 Institute) oder nur minimale Zinsen zwischen 0,01 Prozent und 0,25 Prozent (102 Institute) anbieten.

Im Zuge der Bemühungen, die zeitweise stark angestiegene Inflation zu bekämpfen, hat die EZB seit Mitte 2022 die Leitzinsen in mehreren Schritten deutlich angehoben. Dies führte dazu, dass der Zinssatz, zu dem sich Finanzinstitute frisches Kapital von der Notenbank leihen können, auf 4,5 Prozent erhöht wurde, während die Zinsen für bei der EZB hinterlegte Einlagen auf 4 Prozent angehoben wurden. Vor diesem Hintergrund steht die EZB vor der Entscheidung, ob sie die Zinspolitik angesichts einer schwächeren Konjunktur und nachlassender Inflation anpassen wird, wobei die allgemeine Erwartung besteht, dass die Zinssätze vorläufig unverändert bleiben.

Geringe bis keine Zinsangebote bei zahlreichen Sparkassen und Genossenschaftsbanken

Insbesondere bei den Genossenschaftsbanken und Sparkassen in Deutschland zeigt die Analyse von Verivox, dass ein beträchtlicher Anteil, etwa ein Viertel der Genossenschaftsbanken und 21 Prozent der Sparkassen ihren Kunden kaum oder gar keine Zinsen für Tagesgeld anbieten. Es ist verständlich, dass Banken mit umfangreichen Filialnetzen nicht die besten Zinsen auf dem Markt anbieten können, erklärt Oliver Maier, Leiter von Verivox Finanzvergleich. Er merkt jedoch an, dass es für Anleger schwer nachvollziehbar sei, warum die meisten Genossenschaftsbanken und Sparkassen in einer Zeit mit besonders hohen Zinsen weniger als ein Prozent Zinsen zahlen.

Legt man 10.000 Euro bei einer überregional tätigen Bank auf ein Tagesgeldkonto an, so erhält man im Moment durchschnittlich 1,75 Prozent Zinsen. Im Gegensatz dazu bieten Sparkassen und Volksbanken im Durchschnitt lediglich 0,62 Prozent Zinsen.

Festgeldkonditionen im Vergleich zum Dezember merklich verschlechtert

Bezüglich der durchschnittlichen Zinssätze für Tagesgeldkonten zeigt sich, dass überregional tätige Banken ihren Kunden im Durchschnitt 1,75 Prozent bieten, während bei Sparkassen und Volksbanken der Durchschnittszins lediglich bei 0,62 Prozent liegt. Darüber hinaus haben die Festgeldkonditionen der Banken eine Verschlechterung erfahren, was auf eine Antizipation möglicherweise sinkender Leitzinsen hindeutet. So sind die durchschnittlichen Zinsen für Festgeldanlagen mit zweijähriger Laufzeit von 3,36 Prozent auf 2,91 Prozent gefallen, und für fünfjährige Anlagen sogar von 3,17 Prozent auf 2,63 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass trotz der jüngsten Zinserhöhungen viele Sparer nicht in dem Maße von den gestiegenen Zinsen profitieren, wie sie es vielleicht erwartet hätten.

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