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BioNTech SE
WKN A2PSR2

BioNTech: Fortschritte in der mRNA-Technologie

“BioNTech” hat neue Langzeitdaten für ein experimentelles mRNA-Krebsmedikament vorgestellt, die Hoffnung wecken.

Die Ergebnisse für die Zulassung erforderlichen Spätphasenstudien stehen allerdings noch aus.

“BioNTech SE”, mit Sitz in Mainz, ist ein führendes Biotechnologieunternehmen, das seit Ende 2019 an der Börse gelistet ist. “BioNTech” widmet sich der Entwicklung fortschrittlicher Immuntherapien, die auf die individuelle Behandlung von Krebs sowie schweren Krankheiten abzielen und gleichzeitig präventive Maßnahmen gegen das Coronavirus bieten. Mit einem Fokus auf mRNA-basierte Medikamente erforscht “BioNTech” innovative Ansätze für personalisierte Krebsimmuntherapien, Impfstoffe gegen ansteckende Krankheiten und Proteintherapien für seltene Leiden. Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen in der Entdeckung und Entwicklung von zielgerichteten Zelltherapien, revolutionären Antikörpern und kleinen Immunmodulatoren, die neue Wege in der Krebstherapie eröffnen.

Drei Jahre nach der Verabreichung zeigt “BioNTechs” Krebsvakzin weiterhin ermutigende Effekte, wie aus den am Sonntag veröffentlichten Langzeitdaten hervorgeht. Diese wurden auf der Jahrestagung der “American Association for Cancer Research” in San Diego, Kalifornien, präsentiert. Insbesondere bei Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten, die positiv auf den mRNA-Impfstoff reagierten, konnte ein reduziertes Rückfallrisiko drei Jahre nach der Therapie beobachtet werden. Dies betrifft das Testmedikament “BNT122”, das in Zusammenarbeit mit “Genentech”, einer Tochtergesellschaft von “Roche”, entwickelt wird.

Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitbegründerin von “BioNTech”, betont das frühe, aber vielversprechende Signal für den Einsatz ihres personalisierten mRNA-basierten Krebsvakzins in Bereichen, die dringend medizinische Lösungen benötigen.

Der zukünftige Erfolg von “BioNTech” könnte sich entscheidend durch die Entwicklung neuer Krebsbehandlungen bestimmen. Bislang ist der Corona-Impfstoff “Corminaty” das einzige Produkt des Unternehmens auf dem Markt, dessen Nachfrage stark zurückgegangen ist. Im Jahr 2023 verzeichnete “BioNTech” einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wodurch der Druck steigt, bald weitere Produkte zur Marktreife zu bringen.

Nachfrage nach Corona-Vakzin lässt nach

“BioNTech” setzt sich ehrgeizige Ziele: Bis 2026 strebt das Unternehmen die Markteinführung seines ersten Krebsmedikaments an, wie der CEO und Mitbegründer Ugur Sahin zu Beginn des Jahres verkündete. In der Folge erwartet “BioNTech” jedes Jahr neue Zulassungen im Bereich der Onkologie und zielt darauf ab, bis 2030 Genehmigungen für Behandlungen in insgesamt zehn verschiedenen Bereichen zu erhalten.

Das Unternehmen forscht an einer Reihe von Ansätzen zur Krebsbekämpfung, wobei die mRNA-Impfstoffe besonders im Fokus stehen. Mit dem Corona-Impfstoff hat “BioNTech” bereits die Wirksamkeit der mRNA-Technologie unter Beweis gestellt. Bevor jedoch die neuen Produkte Einnahmen generieren können, sind erhebliche Investitionen in zulassungsrelevante Studien notwendig. Für die Zulassung eines Medikaments sind in der Regel drei Phasen klinischer Studien erforderlich, in denen Sicherheit und Wirksamkeit bei den Patienten nachgewiesen werden müssen. Erst nach Abschluss dieser Phasen können die Pharmaunternehmen eine Marktzulassung beantragen. 

Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs mit neuartigem Ansatz

Die kürzlich veröffentlichten Langzeitdaten aus der Phase-1-Studie von “BioNTech” geben Aufschluss über den Zustand von Patienten drei Jahre nach der Behandlung mit einem neuartigen Medikament. Im Fokus der Studie standen Patienten mit einer speziellen Form des Bauchspeicheldrüsenkrebses, dem “duktalen Pankreas-Adenokarzinom” (“PDAC”), das chirurgisch entfernt wurde. Die Überlebensprognose für diese Patientengruppe ist generell schlecht, mit einer Sterblichkeitsrate von etwa 90 Prozent innerhalb der ersten zwei Jahre nach Diagnose und einer Fünfjahres-Überlebensrate von lediglich acht bis zehn Prozent für diejenigen, bei denen der Tumor entfernt wurde.

“BioNTechs” Ansatz konzentriert sich auf ein maßgeschneidertes mRNA-Medikament, das nicht nur therapeutisch wirkt, sondern auch das Immunsystem ähnlich einer Impfung aktiviert. Das Unternehmen erstellt eine individuelle mRNA-Therapie basierend auf den einzigartigen Proteinen, die von den Krebszellen des jeweiligen Patienten produziert werden. Bei der Bestimmung dieser Proteine kommt Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zum Einsatz. Dieses spezifisch angepasste mRNA-Medikament unterstützt das Immunsystem des Patienten dabei, die Krebszellen zu identifizieren und mit Hilfe der T-Zellen zu bekämpfen.

Kein Rückfall bei einigen Studienteilnehmern

In der betreffenden Studie waren 16 Patienten involviert, von denen die Hälfte positiv auf die Therapie reagierte und eine signifikante Anzahl an T-Zellen entwickelte, die gegen den Tumor wirksam waren. Drei Jahre nach der Behandlung waren bei 80 Prozent dieser Patienten die tumorbekämpfenden T-Zellen noch im Körper nachweisbar. Sechs der acht Patienten, die eine positive Reaktion auf die Therapie zeigten, erlebten innerhalb von drei Jahren nach der Behandlung keinen Rückfall. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls nach einer chirurgischen Entfernung des Tumors ist bei Bauchspeicheldrüsenkrebs typischerweise sehr hoch und liegt nach Angaben von “BioNTech”-Mitbegründerin Türeci fast bei 80 Prozent.

Im Oktober starteten “BioNTech” und “Genentech” eine Phase-2-Studie mit diesem Medikament. Türeci äußert die Hoffnung, dass die positiven Ergebnisse auch weiterhin einen Beitrag zum Nutzen der Patienten leisten werden. Derzeit wird der Wirkstoff nicht nur bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, sondern auch bei der Behandlung von Darm- und schwarzem Hautkrebs getestet.

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